Österreicher brauchen Nachhilfe in Erster Hilfe
Jeder weiß, wie wichtig eine erste Hilfeleistung bei Verletzten ist. Kaum jemand traut sich.
Erste Hilfe? Keine Frage! Die Österreicher wissen, wie wichtig es ist, jemandem zu helfen, der gestürzt ist, der ohnmächtig auf dem Boden liegt, dem schlecht geworden ist, der blutet, ein Unfallopfer ist etc. Aber auch wirklich helfen? Beherzt eingreifen? Da zögern schon viele. Die meisten bleiben aus Unsicherheit lieber untätig.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com. Es hat 500 Österreicherinnen und Österreicher im Alter zwischen 18 und 69 Jahren befragt. Das Wichtigste vorweg: 98 Prozent der Befragten sind sich der Wichtigkeit von Erster Hilfe bewusst. Sie sind überzeugt, dass Erste Hilfe Leben retten kann. Die eigenen Kenntnisse werden in diesem Bereich allerdings eher als mittelmäßig eingestuft und lediglich ein Viertel fühlt sich „auf jeden Fall“ in der Lage, in einer Notsituation Erste Hilfe zu leisten. Der Großteil (38,8 Prozent) schätzt seine Kenntnisse nur als mittelmäßig ein. Mehr als ein Viertel (26,2 Prozent) sagt sogar von sich, geringe bis keine Kenntnisse in diesem Bereich zu haben. Detail: Frauen (26,0 Prozent) haben im Vergleich zu Männern (44,0 Prozent) diesbezüglich deutlich weniger Selbstvertrauen. Die Bilanz ist wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass bei fast 60 Prozent der letzte Erste-Hilfe-Kurs mindestens zehn Jahre zurückliegt. Bei manchen deutlich länger.
6,0 Prozent haben einen solchen überhaupt noch nie besucht. Die junge Generation der 18–29-Jährigen (76,6 Prozent) traut sich eher zu, durch Erste-Hilfe-Maßnahmen zu helfen, als die ältere Generation der 60–69-Jährigen (67,9 Prozent). Wohl weil Junge einen Erste-HilfeKurs erst vor Kurzem absolvierten.
Die Mehrheit fürchtet, bei einer Hilfeleistung etwas falsch zu machen (65,6 Prozent).
Auch hier haben die Frauen mehr Bedenken (25,2 Prozent), hingegen sind die Männer (11,2 Prozent) selbstsicherer, nichts falsch zu machen.