DTM-Pilot Lucas Auer: „Mehr PS wären gut“
SPIELBERG. Er ist Österreichs einziger Fahrer im heiß umkämpften Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) und hat sein Traumziel Formel 1 noch nicht aus den Augen verloren: Lucas Auer aus Tirol. Beim DTM-Wochenende in Spielberg zierte ein riesiges Auer-Porträt das Mercedes-Motorhome im Fahrerlager – obwohl er noch guten Ergebnissen in der Serie nachfährt. „Auch daran sieht man, wie gut man als Fahrer bei Mercedes aufgehoben ist“, sagte Auer. Bei gemeinsamen Meetings der gesamten Motorsportabteilung kommt er auch mit den Formel-1-Stars Lewis Hamilton und Nico Rosberg in Berührung. DTM ist aber „eine eigene Schiene“.
Mercedes-Sportchef Toto Wolff bescheinigt Auer viel Talent, sieht ihn mittelfristig im Tourenwagen, aber „wer in den DTM-Rennen besteht, ist für alle Aufgaben gerüstet“. Auer kommt vom Formelsport und will es seinem Onkel Gerhard Berger nachmachen und in der Formel 1 Fuß fassen. Auer: „Wegen des enormen Abtriebs verhalten sich die DTM-Autos auf der Strecke auch wie Formel-1-Autos. Allerdings könnten wir mehr PS gebrauchen. Die weiteren Unterschiede: Im DTM-Auto hast du ein Dach über dem Kopf, sitzt links und hast über 1000 Kilo. Das war es dann auch schon. Die Rennen sind hart.“Auch den beweglichen Heckflügel (DRS) für besseres Überholen gibt es in beiden Rennserien, in der DTM-Variante mit Einschränkungen: „Pro Rennen wird eine bestimmte Anzahl von Flügelbewegungen limitiert. Damit muss man haushalten. Im ersten Rennen am Samstag hier hatte ich mein Pulver zu schnell verschossen.“Auer wurde 21., am Sonntag reichte es für Platz 16.
Generell lief in Spielberg für Mercedes einiges schief, an den beiden Tagen mit gesamt 30.500 Zuschauern blieben Erfolge aus. An beiden Tagen dominierten deutsche BMWPiloten. Am Samstag feierte Marco Wittmann (Gesamtsieger 2014), am Sonntag der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock.
Schrecksekunde im Formel-3Rennen am Samstag: Der Chinese Zhi Cong Li stieg nach einer Kollision mit seinem Auto fünf Meter in die Luft auf und erlitt schwere Kopfund Wirbelverletzungen.