Salzburger Nachrichten

Hoffen und Bangen in beiden Lagern

Ginge es nach Salzburgs Wählern, dann wäre Norbert Hofer der neue Bundespräs­ident. Daran ändern auch die Wahlkarten nichts mehr.

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SALZBURG. Das Land Salzburg ist geteilter Meinung. Je weiter man in den Süden und innergebir­g kommt, umso mehr Wähler haben FPÖ-Kandidat Norbert Hofer ihre Stimme gegeben. In Summe ging Hofer in 109 Gemeinden als Wahlsieger hervor.

Die Landeshaup­tstadt und die „Speckgürte­lgemeinden“wie Anif, Elsbethen, Elixhausen, aber auch Mattsee, Strobl, Oberalm, Koppl und Leogang votierten am Sonntag mehrheitli­ch für den grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen.

Im vorläufige­n Ergebnis schlägt sich das so nieder: 55,1 Prozent für Norbert Hofer und die FPÖ, 44,9 Prozent für Alexander Van der Bellen und seine grünen Mitstreite­r. Am blauen Wahlsieg in Salzburg werden auch die 49.390 Wahlkarten­stimmen nichts mehr ändern, die am heutigen Montag ausgezählt werden.

Österreich­weit ist das Ergebnis weit knapper als in Salzburg. Insofern taten sich beide Parteien – FPÖ wie Grüne – am Sonntagabe­nd schwer mit dem Feiern, weil keiner wusste, wer letztendli­ch gewonnen hat.

Ein paar Sekunden nach 17 Uhr brach im Gastzimmer der „Drei Hasen“in Salzburg-Maxglan geballter Jubel aus. Salzburgs Grüne hatten sich dort zusammenge­funden, um die erste Hochrechnu­ng zur Bundespräs­identenwah­l gemeinsam mitzuverfo­lgen.

Als Beobachter konnte man den Eindruck bekommen, Alexander Van der Bellen sei der Sieg in der Stichwahl schon sicher. Doch weit gefehlt, der große Jubel war wohl eher dem knappen Rückstand bei den ersten Zwischener­gebnissen geschuldet. Viele der Anwesenden hatten wohl Schlimmere­s – sprich einen großen Rückstand Van der Bellens auf Hofer – befürchtet. Die Salzburger­in Birgit Schatz, für die Grünen im Nationalra­t, musste sich angesichts des heißen Kopfan-Kopf-Rennens erst einmal setzen: „Meine Nerven.“

Da gab sich Astrid Rössler, Chefin der Salzburger Grünen, um einiges verschloss­ener. Von Erleichter­ung oder Freude wollte sie angesichts des knappen Ergebnisse­s nicht sprechen. „Dazu haben wir noch keinen Anlass und das wird auch noch ein biss-

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