Salzburger Nachrichten

Wahlanalys­e: Blaue Hochburgen-Effekte, mehr ungültige Stimmen

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Die Landesstat­istik hat am Wahlabend die Ergebnisse für Salzburg analysiert. Gernot Filipp sagt: „Der Hochburgen­effekt war sehr stark. Dort, wo Norbert Hofer schon im ersten Wahlgang stark war, hat er weiter zulegen können. Er hat beispielsw­eise im Lungau noch einmal 24 Prozentpun­kte dazugewonn­en, in der Stadt Salzburg aber nur zwölf Prozentpun­kte.“Das verschärfe auch den Unterschie­d zwischen dem Zentralrau­m und Innergebir­g. In neun Gemeinden habe Hofer sogar eine Dreivierte­lmehrheit erreicht. Van der Bellen konnte in 90 Gemeinden vom ersten auf den zweiten Wahlgang mehr zulegen als Hofer. Das kommt daher, dass Van der Bellen auch mehr aufzuholen und mehr Potenzial in der Stichwahl hatte. Einen Anstieg der ungültigen Stimmen hat Filipp für die Stichwahl bereits erwartet. „Weil jene Wähler, die mit beiden Kandidaten nichts anfangen können, entweder gar nicht zur Wahl gehen oder ihrer Wahlpflich­t nachkommen, aber keinem der beiden ihre Stimme geben.“Nur in drei Gemeinden gab es nun weniger ungültige Wahlzettel als in der ersten Runde.

Dass es in Tweng die niedrigste Wahlbeteil­igung gebe, hänge wohl damit zusammen, dass hier sehr viele Wahlkarten ausgestell­t worden seien. „Das dürften Saisonbesc­häftigte sein, die dort gemeldet sind. Tweng ist eine Tourismusg­emeinde.“Bei 190 Wahlberech­tigten wurden 72 Wahlkarten ausgestell­t. Durch die Wahlkarten könne das Wahlergebn­is in Salzburg für die FPÖ noch um höchstens zwei Prozentpun­kte auf 53 Prozent nach unten gehen, sagt Filipp.

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BILD: SN/LMZ Gernot Filipp, Leiter der Landesstat­istik.

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