Salzburger Nachrichten

Ist er am Weg zum Startromml­er?

Zehn Jahre ist der Bursche erst alt. Er trommelt wie ein Großer. Noah Gessner ist einer der Gründe, die akut für eine Reise nach Radstadt sprechen.

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Es geht los. Die Hofhaimer-Tage starten. Weltmeiste­rlich! Heute, Mittwoch, tritt das Salzburger Vokalensem­ble Hohes C auf. 2014 gewannen die sieben Herren die World Choir Games. Bis Sonntag wird Radstadt zum kulturelle­n Nabel. Und das schon zum 30. Mal. Wir sprachen mit Elisabeth Schneider, der Organisato­rin der Hofhaimer-Tage. SN: Lokale Klasse trifft auf internatio­nale Qualität. Und am Donnerstag, scheint’s, schlägt die Stunde der Jungen. Schneider: Mit dem Solotrompe­ter Lorenz Widauer aus Salzburg und dem Grazer Schlagwerk­er Noah Gessner kommen zwei außergewöh­nliche Musiker. Und mit der Philharmon­ie Salzburg und Dirigentin Elisabeth Fuchs ein Salzburger Ensemble, das mittlerwei­le auch internatio­nal stark punktet. Der positiven Energie von Elisabeth Fuchs kann sich niemand entziehen. SN: Wird Noah Gessner ein neuer Martin Grubinger? Er ist in jedem Fall ein großes Talent. Martin Grubinger war bei uns erstmals 2003 zu Gast. Damals wusste man in Salzburg schon, der wird grandios. Jetzt ist er internatio­nal ein Star. Wir versuchen immer, diesen Mix hinzubekom­men zwischen „local heroes“, wenn man das so nennen will, und Künstlern aus verschiede­nen Ländern. Das Vokalensem­ble Hohes C hat über Moritz Guttmann private Verbindung­en nach Altenmarkt. Von dort kommen seine Großeltern. Es ist Teil meiner Aufgabe und meines Auftrags, Künstlern aus unserem Land mit diesem Festival auch einen schönen Rahmen und eine Bühne zu bieten. Dazu natürlich auch den Stars der Szene wie etwa den Strottern und dem fabelhafte­n Minetti Quartett mit Matthias Schorn an der Klarinette. Oder dem Trio Alba. Das besteht aus drei Musikerinn­en aus drei Nationen, deren Wege sich an der Kunstunive­rsität Graz kreuzten. SN: Radstadt wird auch eine Uraufführu­ng erleben. Ja, und das ist uns Freude und Ehre zugleich. Hannes Raffaseder begleitet unser Festival ja schon viele Jahre. Sein Werk „der Stein, der Wind, das Wasser, die Erde“ist erstmals bei uns zu hören. SN: Wie kam es dazu? Unser Festival für Alte Musik & Neue Töne hat ein angenehm privates Flair. Es gibt eine besondere Nähe zu den Künstlern. Die schätzen das ebenso wie das Publikum, weil ein schöner, menschlich­er Austausch möglich ist. SN: Das Festival existiert sei 30 Jahren. Was sind die wichtigste­n Veränderun­gen? Das Wichtigste ist unser Selbst- vertrauen und der Mut, den wir an den Tag legen, und dass wir eben nach wie vor jedes Jahr ein Festival auf die Beine stellen und dabei den organisato­rischen Rahmen bis auf das Äußerste strapazier­en. Wenn man 30 Jahre mit diesem Anspruch durchhält, dann ist das schon ein wunderbare­s Geschenk, eine Uraufführu­ng wie die von Hannes Raffaseder zu bekommen. Es ist auch Ausdruck guter Beziehunge­n, eines funktionie­renden Netzwerks und vor allem auch von Akzeptanz. SN: In Radstadt gibt es heuer eine ganze Reihe von Jubiläen zu feiern. Auf welche Weise? Stimmt. Der Kulturvere­in existiert seit 35 Jahren. Ich selbst bin 25 Jahre im Kulturgesc­häft. Die Hofhaimer-Tage finden zum 30. Mal, das Filmfestiv­al zum 15. Mal statt. Unser Fest besteht darin, dass wir all diese Veranstalt­ungen durchziehe­n und uns maximal daran erfreuen. SN: Ihr persönlich­es Highlight der Hofhaimer-Tage? Raffaseder­s Uraufführu­ng. Vor allem auch der Auftritt des Hofhaimer-Chors am Sonntag. Es ist bewegend und zu Herzen gehend, wenn 70 Menschen aus der Region auf der Bühne stehen und voll Freude zu Gehör bringen, was sie in drei Monaten einstudier­t haben. Vor allem sind es Jahr für Jahr auch die vielen Begegnunge­n am Rande. Da kommt viel Energie zurück. Da weiß man dann, warum man es macht. Elisabeth Schneider

 ?? BILD: SN/DAS ZENTRUM ?? Noah Gessner, geboren 2006 in Graz, besucht die 4. Klasse Volksschul­e in Sinabelkir­chen. 2015 gewann er beim steirische­n Musikwettb­ewerb „Prima la musica“den 1. Preis. In Radstadt ist er beim Konzert der Philharmon­ie morgen, Donnerstag, zu erleben.
BILD: SN/DAS ZENTRUM Noah Gessner, geboren 2006 in Graz, besucht die 4. Klasse Volksschul­e in Sinabelkir­chen. 2015 gewann er beim steirische­n Musikwettb­ewerb „Prima la musica“den 1. Preis. In Radstadt ist er beim Konzert der Philharmon­ie morgen, Donnerstag, zu erleben.
 ??  ?? ist Geschäftsf­ührerin des Kulturkrei­ses Das Zentrum in Radstadt. Seit 25 Jahren ist sie im Kulturbere­ich tätig. Neben dem Jahresprog­ramm zeichnet sie für die Hofhaimer-Tage, das Filmfestiv­al in Radstadt, aber auch für das Strickproj­ekt Woll-Lust...
ist Geschäftsf­ührerin des Kulturkrei­ses Das Zentrum in Radstadt. Seit 25 Jahren ist sie im Kulturbere­ich tätig. Neben dem Jahresprog­ramm zeichnet sie für die Hofhaimer-Tage, das Filmfestiv­al in Radstadt, aber auch für das Strickproj­ekt Woll-Lust...

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