Zahl der Arbeitslosen ging in Salzburg und Tirol stark zurück
In Tirol gibt es um 5,1 Prozent weniger Jobsuchende, in Salzburg um 4,2 Prozent. Warum Westösterreich im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit den Osten immer weiter hinter sich lässt.
SALZBURG, WIEN. Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten: Das sind die Bundesländer, in denen die Arbeitslosigkeit im Mai gesunken ist – um bis zu fünf Prozent. Da kann mittlerweile selbst Oberösterreich nicht mithalten. Im stärksten Industrieland Österreichs entstanden zwar neue Produktionsjobs, doch bei Dienstleistungen und im Tourismus kommt die Wirtschaft ob der Enns nicht vom Fleck. Anders in Salzburg: Hier sind genau diese Branchen, zusätzlich auch der Bau, derzeit Jobmotoren. Salzburgs AMS-Chef Siegfried Steinlechner glaubt, dass auch die Nähe zum großen deutschen Markt den Tirolern und Salzburgern hilft. In Deutschland sorge der Anfang 2015 eingeführte Mindestlohn für einen gewissen Nachfragesog, sagt Steinlechner.
Im Osten Österreichs dagegen wiegt der Zuzug aus dem Ausland schwerer. Damit sind gar nicht nur Flüchtlinge gemeint, sondern vor allem EU-Bürger aus Osteuropa, die in und um Wien auf den Arbeitsmarkt drängen. In Wien waren Ende Mai 123.474 Menschen arbeitslos.
Auffällig ist, dass sich bestimmte Personengruppen auf dem Arbeitsmarkt immer schwerer tun – genau jene, die dort schon immer Nachteile hatten. Nämlich Ältere, Migranten, Frauen mit Kindern. Sie sind nicht nur öfter, sondern auch länger arbeitslos. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg seit Mai 2015 um 87 Prozent.