Jetzt folgt für Thiem der nächste Schritt
Dominic Thiem hat in Paris die letzten Zweifler eines Besseren belehrt.
Diese Worte waren nach dem Einzug von Dominic Thiem ins Viertelfinale der French Open für alle überraschend: Betreuer Günter Bresnik meinte fast euphorisiert, dass für seinen Schützling nun „nichts mehr unmachbar ist“. Bisher hatte Bresnik nach Siegen – natürlich bewusst – den Ball flach gehalten, um den Druck auf Thiem nicht ins Unmenschliche ansteigen zu lassen. Immer wieder jene gemaßregelt, die da meinten, dass der junge Mann aus Lichtenwörth der nächste Seriensieger mit Potenzial zu Topergebnissen sei. Das ist Bresnik perfekt gelungen. Aber die Leistungen in Paris haben sogar den Erfolgscoach aus der Reserve gelockt. 24 Siege für Thiem auf Sand in dieser Saison sprechen für sich. Er ist bisher der Sandplatzkönig 2016. Jetzt scheint der 22-Jährige reif für den nächsten Schritt. Und das weiß auch sein väterlicher Begleiter, der Thiem seit 14 Jahren kennt. Lange waren in der „causa prima“des heimischen Tennis die Zweifler am Wort: Thiem sei zu schmächtig, sei mental zu schwach und hätte keine Konstanz in seinen Leistungen. Na gut, ein paar Mal ein paar Topspieler schlagen ist drin, aber mehr nicht. „Der Muster war da in diesem Alter schon viel weiter“, meinten viele Nörgler und machten sich gar nicht die Mühe herauszufinden, dass das so gar nicht stimmt. Nun ist alles anders. Selbstbewusst, ausgestattet mit außergewöhnlichen physischen Fähigkeiten und harten Schlägen dominiert der Niederösterreicher auf Sand die Gegner nach Belieben. Egal wie das Viertelfinalmatch gegen David Goffin ausgeht, Dominic Thiem ist in der Weltklasse und auch bei uns Tennisfans angekommen. Österreich hat einen neuen Tennishelden, der offensichtlich noch viel vor hat. Wetten werden noch angenommen, dass er irgendwann die Nummer eins ist. Wie Thomas Muster.