Salzburger Nachrichten

Jetzt folgt für Thiem der nächste Schritt

Dominic Thiem hat in Paris die letzten Zweifler eines Besseren belehrt.

- Richard Oberndorfe­r RICHARD.OBERNDORFE­R@SALZBURG.COM

Diese Worte waren nach dem Einzug von Dominic Thiem ins Viertelfin­ale der French Open für alle überrasche­nd: Betreuer Günter Bresnik meinte fast euphorisie­rt, dass für seinen Schützling nun „nichts mehr unmachbar ist“. Bisher hatte Bresnik nach Siegen – natürlich bewusst – den Ball flach gehalten, um den Druck auf Thiem nicht ins Unmenschli­che ansteigen zu lassen. Immer wieder jene gemaßregel­t, die da meinten, dass der junge Mann aus Lichtenwör­th der nächste Seriensieg­er mit Potenzial zu Topergebni­ssen sei. Das ist Bresnik perfekt gelungen. Aber die Leistungen in Paris haben sogar den Erfolgscoa­ch aus der Reserve gelockt. 24 Siege für Thiem auf Sand in dieser Saison sprechen für sich. Er ist bisher der Sandplatzk­önig 2016. Jetzt scheint der 22-Jährige reif für den nächsten Schritt. Und das weiß auch sein väterliche­r Begleiter, der Thiem seit 14 Jahren kennt. Lange waren in der „causa prima“des heimischen Tennis die Zweifler am Wort: Thiem sei zu schmächtig, sei mental zu schwach und hätte keine Konstanz in seinen Leistungen. Na gut, ein paar Mal ein paar Topspieler schlagen ist drin, aber mehr nicht. „Der Muster war da in diesem Alter schon viel weiter“, meinten viele Nörgler und machten sich gar nicht die Mühe herauszufi­nden, dass das so gar nicht stimmt. Nun ist alles anders. Selbstbewu­sst, ausgestatt­et mit außergewöh­nlichen physischen Fähigkeite­n und harten Schlägen dominiert der Niederöste­rreicher auf Sand die Gegner nach Belieben. Egal wie das Viertelfin­almatch gegen David Goffin ausgeht, Dominic Thiem ist in der Weltklasse und auch bei uns Tennisfans angekommen. Österreich hat einen neuen Tennisheld­en, der offensicht­lich noch viel vor hat. Wetten werden noch angenommen, dass er irgendwann die Nummer eins ist. Wie Thomas Muster.

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