Salzburger Nachrichten

Karlspreis an Papst Franziskus

- 4600 Thalheim 5321 Koppl

Die Verleihung des Karlspreis­es hat Papst Franziskus zum Anlass genommen, an die Ideale der Gründervät­er Europas zu erinnern. Und er hat die europäisch­en Politiker gemahnt, gerade in dieser Zeit die allgemeine­n Menschenre­chte und die Humanität nicht zu vergessen. Damit hat er zweifellos etwas Wichtiges und Richtiges getan. Denn es waren ja vor allem die europäisch­en Staaten, an deren Spitze noch heute einige Herrscherh­äuser stehen, die direkt an der Ausbeutung und am Genozid der arabischen, afrikanisc­hen und südamerika­nischen Völker beteiligt waren, die den wirtschaft­lichen und kulturelle­n Niedergang zweier Kontinente vorangetri­eben haben. Für mich wäre die Rede des Papstes allerdings dann wirklich glaubwürdi­g gewesen, wenn er auch die Schuld und die sich daraus ableitende Verpflicht­ung der römisch-katholisch­en Kirche mit angesproch­en hätte. Schließlic­h waren es die damaligen Päpste, die diese Katastroph­e mit ermöglicht haben. Selbstvers­tändlich ist Papst Franziskus für die Verbrechen früherer Päpste nicht verantwort­lich. So wie auch die heutigen Politiker nicht für das verantwort­lich sind, was ihre Vorgänger im Amt verbrochen haben. Aber es wäre schön, wenn man am Verhalten der Politiker und des Papstes erkennen könnte, dass es ein Bewusstsei­n dafür gibt, welches Leid großen Teilen der damaligen „Neuen Welt“von Europa aus zugefügt wurde. Zwei Kontinente wurden weitgehend entvölkert und deren Kultur und Lebensgrun­dlage zerstört. Gottfried Stögner kann einen Urlaub auf Kos nur ausdrückli­ch empfehlen – neben einzigarti­ger Gastfreund­schaft profitiert man jetzt auch von sehr günstigen Preisen und weniger vollen Hotels, Stränden etc. Nachdem Kos fast ausschließ­lich vom Tourismus lebt, hilft man mit einer Reise auch, die wirtschaft­liche Existenz zu sichern! Mag. (FH) Markus Fedra

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