Salzburg wirbt um Fans aus Südkorea
Die Südkoreaner lieben Salzburg – nicht nur wegen Mozart oder Fußball. 80 Prozent kommen der Natur wegen. Das will Salzburg stärker nutzen.
SALZBURG. Der Großteil der Fußballfans dürfte am Mittwoch wegen des amtierenden Fußball-Europameisters Spanien in die RedBull-Arena in Wals gekommen sein. Für das Tourismusland Salzburg aber stand der Gegner im Mittelpunkt: Südkorea.
Urlaubsgäste aus Südkorea kamen in den vergangenen Jahren in beachtlich wachsender Zahl: 2015 verzeichnete das Land Salzburg 110.000 Nächtigungen aus Südkorea, zehn Jahre davor waren es erst 14.000. In Summe gehen fast ein Drittel aller Übernachtungen von Südkoreanern in Österreich auf das Konto von Salzburg. Tirol liegt im Vergleich dazu bei nur neun Prozent. Unterm Strich seien die asiatischen Gästenächtigungen in Salzburg seit 2005 auf rund 580.000 gestiegen und hätten sich damit mehr als verdoppelt, betonte Salzburger-Land-Tourismuschef Leo Bauernberger. Dabei ist der größer werdende Strom an Gästen aus Südkorea nicht allein Mozart und „The Sound of Music“zu verdanken. „Die Südkoreaner lieben die Berge und das Wandern“, betonte der südkoreanische Botschafter Young-wan Song, der zum Fußballspiel nach Salzburg gekommen war. Wobei der Hang zum Berg nicht nur ein romantischer ist. „Südkoreaner fliegen auch zum Bergsteigen nach Nepal“, sagt Chang Ro Im von Euroscope Travel in Wien. Das Reisebüro ist für die Hälfte aller Nächtigungen aus Südkorea in Salzburg verantwortlich. Er wolle sich künftig noch mehr auf Unterkünfte und Hotels auf dem Land konzentrieren, sagt Im. 80 Prozent seiner Landsleute kämen der Natur wegen. „Zell am See etwa und die Hohen Tauern sind wunderschön, aber noch wenig bekannt bei den Südkoreanern.“
Im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Pjöngjang und 2022 in Peking will Salzburg verstärkt die Werbetrommel rühren. Jährlich bis zu 400.000 Euro will man auf dem asiatischen Markt ausgeben. Denn nicht nur die Fußball-, sondern auch die Skibegeisterung ist in Südkorea groß. Skifahren sei ein sehr junger Sport in seinem Land, betonte Botschafter Song. Rund 100 Euro habe ein Skitag gekostet, als er vor acht Jahren zuletzt in Südkorea Ski fahren gewesen sei. „Vielleicht ist es jetzt ein bisschen billiger“, meint er. In Salzburg ist es das sicher.
„Nächtigungen von Gästen aus Asien haben sich verdoppelt.“