Die Mietkosten steigen und steigen
Sehr geehrte Frau Huber! Ich beziehe mich auf Ihre Berichterstattung in den „Salzburger Nachrichten“vom 28. Mai bezüglich der Mietproblematik. Ich möchte mit meinen nachfolgenden Bemerkungen die Brisanz der hohen Mieten unterstreichen und besonders auf die Altmieten näher eingehen.
Wir haben beispielsweise in Zell am See eine große Anzahl von Wohnungen in geförderten Mietwohnhäusern, welche 20, 30 Jahre und noch älter sind. Die Wohnungen dieser Häuser sind durch die ständigen Mieterhöhungen inzwischen auf 9,20, 10,50 bis zu 11,60 Euro brutto per m2 gestiegen und steigen munter weiter.
Ich kenne solche Zahlen, weil ich jahrelang Mitglied des Wohnungsausschusses der Stadtgemeinde Zell am See war und sich Mitbürger immer wieder wegen unerträglich hoher Mieten bei mir beschwert haben. Wie Sie sicher wissen, setzt sich der Vorschreibungsbetrag jeder Wohnung aus Mietentgelt, Betriebskosten, Aufwand für Heizung und Warmwasser, Verwaltungskosten, MwSt. etc. zusammen. Davon wird die Position Mietentgelt jährlich aufgrund der WohnbauförderungsdarlehenRückzahlung erhöht. Die zitierte Wohnbeihilfe wird aber nicht vom gesamten Vorschreibungsbetrag berechnet, sondern „nur“vom Mietentgelt und fällt daher bei den meisten Familien eher bescheiden aus.
An einem konkreten Beispiel: Meine Frau und ich sind im Februar 2010 in eine Mietkaufwohnung in Zell am See eingezogen. Wohnfläche 77,21 m2. Einstiegsmiete ca. 7,20 Euro brutto/m2. Heute, 2016, beträgt der Mietpreis bereits 9,24 Euro brutto/m2. Das entspricht einer Steigerung der Miete von zirka 28 Prozent und das in etwas mehr als sechs Jahren.
Tendenz steigend, siehe oben, und dabei sind nicht die Betriebskosten die ausschlaggebende Größe für diese negative Mietpreiswicklung, sondern die Wohnbauförderung des Landes Salzburg.
Diese ständige Verschlechterung verfolgen wir mit großer Besorgnis und denken dabei auch an die vielen Mitbürger, die nicht in der solch guten finanziellen Lage sind wie meine Frau und ich. Es wird mit Recht immer wieder von den teuren Grundstücken und Baukosten als Preistreiber gesprochen. Bis dato konnte mir aber noch niemand erklären, warum in einer geförderten Mietwohnung (Sozialwohnung) in einem alten Haus – welches möglicherweise bereits ausfinanziert ist – der Quadratmeter-Mietpreis beispielsweise brutto rund 11 Euro kosten muss und noch weiter steigt!
Es bleibt nur der Schluss übrig, dass irgendjemand dabei ordentlich verdient – und das kann nur das Land sein! Für mich steht fest, dass die hohen Mieten und die immer weiter steigenden Wohnkosten im Sinne der Erhaltung des sozialen Friedens gelöst werden müssen. Für mich ist es ein faules Argument, wenn sich das Land bei der Senkung der Altmieten auf das EU-Beihilferecht ausredet. Karl Streitwieser Schreiben Sie uns!