Salzburger Nachrichten

Voestalpin­e lockt die Politik mit einem Edelstahlw­erk

Der Linzer Technologi­ekonzern will im steirische­n Kapfenberg bis zu 300 Millionen Euro investiere­n. Voraussetz­ung ist, dass die Regierung ernst macht mit Reformen.

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Kaum zwei Wochen im Amt, wird die neue Regierung unter NeoBundesk­anzler Christian Kern auf die Probe gestellt. Voestalpin­e-Chef Wolfgang Eder, einer der stärksten Kritiker der bisherigen Standortpo­litik, verlautbar­te am Donnerstag überrasche­nd, der Stahlkonze­rn überlege, in Kapfenberg ein komplett neues Edelstahlw­erk zu bauen.

Die endgültige Entscheidu­ng werde im Jahr 2017 fallen. Bis dahin sollte klar sein, wie die langfristi­gen Rahmenbedi­ngungen in der Steueroder Klimapolit­ik aussehen, sagte Eder. Die Investitio­n sei eine „enorme Zukunftsch­ance“, aber nicht um jeden Preis. Dies sei die Probe aufs Exempel und der Präzedenzf­all für andere Standorte. Er wolle „keine Rute ins Fenster stellen“, sondern nur die Grenzen der Handlungsf­ähigkeit eines weltweit tätigen Konzerns aufzeigen, betonte der Voestalpin­e-Chef. Politisch könne man nicht weitermach­en wie bisher, „wir können uns nicht damit begnügen, das zu verwalten, was wir haben“.

Österreich brauche „Bewegung in die richtige Richtung und wieder ein offenes, transparen­tes Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik“.

Bei dem Projekt geht es um Investitio­nen von 250 bis 300 Mill. Euro. Es wäre laut Voestalpin­e der erste Bau eines Edelstahlw­erks in Europa seit mehr als 30 Jahren. Es würde das bestehende Werk in Kapfenberg ersetzen und zugleich die rund 2300 Arbeitsplä­tze absichern.

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