Eine ganze Branche klopft auf Holz
Die Winterolympiade 2022 in Peking wirkt sich bereits jetzt positiv aus.
In der Regel bedeutet das Prädikat „durchwachsen“in einer Bilanz nichts Gutes. In der Holzindustrie sieht man das differenzierter. Trotzdem ist es den Vertretern der Holzindustrie lieber, wenn ein dickes Plus vor der Produktion steht. Genau das ist nach drei rückläufigen Jahren in der Bilanz für das Geschäftsjahr 2015 der Fall. Die Produktion stieg um 4,8 Prozent auf 7,49 Mrd. Euro. Damit zeigt sich Erich Wieser, Obmann des Fachverbands Holz in der Wirtschaftskammer, zwar zufrieden. Aber zugleich muss er einräumen, dass die Bäume in der Branche nicht mehr in den Himmel wachsen. Denn die Zuwächse seien im Wesentlichen auf die Kompensation der schwachen Vorjahre zurückzuführen. Produktionsniveaus in der Größenordnung von elf Milliarden Euro wie Anfang der 2000er-Jahre seien vorerst nicht mehr erreichbar.
Trotzdem ist man auch für 2016 vorsichtig optimistisch. Erste Hochrechnungen würden auf ein zumindest stabiles Ergebnis hinweisen. Ein wesentlicher Teil der Zuwächse ist dem Export zu verdanken, der um 2,4 Prozent auf knapp fünf Mrd. Euro zulegte. Mit einem Exportanteil von 66 Prozent ist der Außenhandel ein wichtiger Eckpfeiler der Holzindustrie, wobei drei Viertel in die EU gehen, insbesondere nach Italien und Deutschland. Weil die Importe – vor allem aus Tschechien und Deutschland – um lediglich 1,4 Prozent auf 3,74 Mrd. Euro zulegten, erhöhte sich der Handelsbilanzüberschuss in diesem Bereich um 5,6 Prozent auf 1,23 Mrd. Euro.
Größter Bereich bleibt der Holzbau, der um 1,6 Prozent auf 2,37 Mrd. Euro zulegte und knapp ein Drittel der Gesamtproduktion ausmacht. Die Säge- und die Möbelindustrie, auf die je rund ein Viertel der Gesamtproduktion entfallen, entwickelten sich recht unterschiedlich: Während die klein strukturierte Sägewirtschaft mit mehr als 1000 Einzelbetrieben um zwei Prozent auf 1,96 Mrd. Euro zulegte, sank die Möbelproduktion um ein Prozent (auf 1,84 Mrd. Euro). Die stark exportlastige Plattenindustrie konnte sich trotz schwierigen Umfelds behaupten. Kräftige Zuwächse gab es im Skibereich, dank Innovationen und verstärkter Nachfrage aus China im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Peking 2022, an denen heimische Skibauer federführend beteiligt sind.
Die Zahl der Mitarbeiter sank weiter, um 2,8 Prozent auf 25.484 Personen. Als Gründe dafür nennt Fachverbandsobmann Wieser Rationalisierungsmaßnahmen und vermehrten Wettbewerbsdruck.