Land streicht der Gynäkologie 28 Betten
154 Betten weniger soll es laut dem neuen Regionalen Strukturplan Gesundheit in Salzburgs Spitälern geben. Dieser Plan soll im August 2016 in Kraft treten. Besonders auffällig und nicht nachvollziehbar sei dabei die Einsparungsmaßnahme im Bereich der Frauenheilkunde und Geburtshilfe im LKH Salzburg. Das befindet SPÖ-Landesparteivorsitzender Walter Steidl.
Der Plan von Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) sieht vor, die Bettenzahl von 125 auf 97 zu reduzieren, also gesamt 28 Betten zu streichen. Prinzipiell sei das Streichen von Betten nicht schlecht, sagt Steidl, da es in Salzburg zu viele Akutbetten gebe. „Aber die Gynäkologie im LKH hat eine gute Auslastung. Hier Betten zu streichen bedeutet eine Schwächung des Standortes.“Die Gynäkologie habe ein großes Einzugsgebiet. „Wenn man die Betten reduziert, kann das nur bedeuten, dass Patienten von außerhalb abgewiesen werden müssen. Das schadet dem Ruf der Klinik.“
Laut dem Büro von Christian Stöckl sei die Maßnahme fachlich gerechtfertigt, weil die Aufenthaltsdauer in der Gynäkologie ständig sinke und es ein Überangebot gebe. Zudem wurde das tagesklinische Angebot ausgebaut.
Für die SPÖ ist die Argumentation nicht nachvollziehbar. Zwar sinke die Aufenthaltsdauer im Spital, die Zahl der Geburten sei aber im vergangenen Jahr gestiegen. Auf der Geburtenstation betrage die Auslastung sogar 90 Prozent. Steidl: „Es fehlt in der Salzburger Gesundheitspolitik derzeit ein Gesamtkonzept.“