Der nächste Winter kommt bestimmt Skispringer und Kombinierer sind in der Vorbereitung auf Abwegen.
SALZBURG. Bis zum ersten Weltcupbewerb dauert es zwar noch ein halbes Jahr, doch schon jetzt stecken Salzburgs nordische Skisportler in den Vorbereitungen auf die WM-Saison 2016/17. Skispringer und Kombinierer haben dafür recht unterschiedliche Herangehensweisen gewählt.
Während die ÖSV-Adler in dieser frühen Trainingsphase auf dem Dachsteingletscher an ihrer Gleitfähigkeit arbeiteten, traf sich das Kombinierer-Team in Badeshorts am Kalterer See, um an der allgemeinen Fitness zu feilen. Die beiden Spartentrainer Jochen Strobl (Langlauf) und Christoph Bieler (Springen) wählten die kleine Gemeinde Kaltern in Südtirol aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten als Trainingsrevier. „Wir sind voll bepackt mit dem gesamten Equipment angereist und haben uns für jeden Tag ein anderes Programm überlegt“, erklärt Strobl. Rennradtouren bis zu 170 Kilometer, Skiroller-Ausfahrten oder Stand-up-Paddling beispielsweise. Auch in Sachen Kost und Logis gingen die Kombinierer neue Wege. Geschlafen wurde in Appartements direkt am Seeufer, kochen mussten die Athleten selbst.
Da fühlte sich auch Hobbykoch Bernhard Gruber wohl. „Letztes Jahr war meine Vorbereitung nicht optimal, dieses Jahr bin ich eindeutig besser hineingestartet“, sagte der Weltmeister aus Bad Hofgastein. Besonders viel Freude machte ihm das Stand-up-Paddling. „Ich bin eine Wasserratte, da konnte ich mich richtig austoben. Das vielseitige Programm finde ich persönlich extrem wichtig. Unsere Sportart ist vielseitig, deshalb trainieren wir auch so.“Auch der St. Veiter Mario Seidl zog nach dem Trainingskurs in Südtirol zufrieden Bilanz. „Nach einer ausgiebigen Pause und einem schönen Urlaub bin ich voll motiviert in die Vorbereitung gestartet. Es war super und hat richtig Spaß gemacht.“
Die Skispringer arbeiteten derweil an ihrer Anlaufhocke. Aus gutem Grund: Die Geschwindigkeit beim Absprung ist einer jener Parameter, die sich nachweislich auf die Sprungweite auswirken. Darum investieren Stefan Kraft und Co. derzeit viel Zeit und Energie in ihren „Speed“. „Die Fahrten auf dem Gletscher waren eine sehr interessante Erfahrung. Und den Kontakt zum Schnee haben wir auch schon mal wieder aufgenommen“, meinte Kraft mit einem Lächeln.
Kommende Woche treffen sich dann beide ÖSV-Lager – sowohl Skispringer als auch Kombinierer – zu einem gemeinsamen Vorbereitungskurs im Bundessportzentrum Faakersee in Kärnten. Mit von der Partie sind alle Kaderathleten vom Nationalteam bis zum Nachwuchs.
„Die Arbeit an einer breiten Basis bietet sich an, die verschiedenen Trainingsgruppen enger zusammenzuführen“, erklärte Skisprung-Chef Heinz Kuttin. „Die jüngeren Sportler können vom Wissen und der Erfahrung der Weltcupathleten profitieren.“