ÖOC-Chef übt heftige Kritik
Bemerkenswerte Aussagen hat ÖOC-Chef Karl Stoss beim laufenden „Sportforum Schladming“getätigt. „Österreich ist keine Sportnation. Und wenn doch, dann nur vor dem TV, um das Fußball-Nationalteam oder die Ski-Helden anzufeuern“, sagte der Generaldirektor der Casinos Austria und beklagte zudem eine „Verpolitisierung“des Sports in Österreich. Letztere hemme die Weiterentwicklung, kritisierte Stoss und nannte geschlossene Schulen im Sommer und die damit verbundenen geschlossenen Hallenund Sportplätze bis hin zu der „verheerenden Sport-Infrastruktur, die eine Schande ist“. Beim Versuch, das zu ändern, fühle man sich manchmal „wie ein Eunuch“, sagte der 59-jährige Vorarlberger. Im österreichischen Sport gebe es, sagte Stoss, mehr ein Gegeneinander als ein Miteinander. „Sport und Unterricht gehören gemeinsam organisiert, nicht getrennt. Und es muss einen Gratiszugang zu öffentlichen Sportstätten geben“, forderte Stoss.
Gleichzeitig kündigte das ÖOC an, dass eine deutlich kleinere österreichische Sportlerdelegation als ursprünglich angenommen zu den Olympischen Spielen nach Rio fahren werde. Vor einigen Monaten hatte man noch auf 80 Teilnehmer gehofft, nun geht man von 65 bis maximal 70 aus. Vor vier Jahren in London waren es 70 Sportler, die letztlich ohne Medaillengewinn blieben.