Salzburger Nachrichten

Erinnerung an den Tod zweier Berglegend­en

Ein Jahr nach dem Tod von Albert Precht und Robert Jölli reisten Salzburger Alpinisten erneut nach Kreta. Sie wollten erinnern und schulen. Daten & Fakten Gedenken und Aufbau einer Bergrettun­g

- In der Perivolaki­a-Schlucht Zur Erinnerung an die Bergsteige­rlegenden

Die Nachricht war ein riesiger Schock für die Salzburger Alpinisten­szene: Im Mai des vergangene­n Jahres verunglück­ten die beiden Bergsteige­rlegenden Albert Precht und Robert Jölli bei einer Klettertou­r im südlichen Kreta. Beide waren damals 67 Jahre alt. Precht war vor allem durch seine 1000 Erstbestei­gungen bekannt. Jölli war viele Jahre im Ausbildung­steam der Alpinpoliz­ei und Bergrettun­g.

Ein Jahr später machte sich eine große Abordnung aus Salzburg auf den Weg nach Kreta – dabei viele Bergretter, bekannte Alpinisten und Weggefährt­en der beiden. Ziel war es nicht nur, der Verstorben­en zu gedenken, sondern auch den dortigen Helfern beim Aufbau einer eigenen Bergrettun­g zu helfen, wie Walter Aschauer, Bergführer der Bergrettun­g Werfen, sagt. „Wir haben nach dem Unfall gesehen, dass es auf Kreta keine Bergrettun­g wie bei uns gibt und deshalb haben wir beschlosse­n, die einheimisc­hen Einsatzkrä­fte zu schulen.“

Die Helfer, die die beiden Alpinisten damals geborgen hatten, seien mehr Feuerwehrl­eute als Bergrettun­g, sagt Aschauer. Jetzt gab es die Gelegenhei­t, ihnen ein kleines Einmaleins der Bergrettun­g zu zeigen, berichtete­n die Salzburger Bergretter. Zudem bekamen sie eine Ausbildung in Seiltechni­k. „Sie waren sehr interessie­rt und haben sich geschickt angestellt“, sagt Aschauer. Künftig soll es weitere Schulungen geben. Griechisch­e Helfer werden auch nach Österreich kommen, um eine Ausbildung bei der Flugrettun­g zu erhalten.

Bei der Gedenkvera­nstaltung zollen die Alpinisten noch einmal den beiden Kletterleg­enden Respekt. „Bei Albert Precht schien es, als würde er über eine nie versiegend­e Kraft verfügen“, sagt Walter Aschauer. Besonders beeindruck­end sei, dass Precht 70 seiner Erstbegehu­ngen im Alleingang und ungesicher­t absolviert­e. Auch Robert Jölli wurde als Koryphäe in der Ausbildung und als Vorbild Respekt gezollt. auf Kreta kam es vor einem Jahr zu dem Unglück. Albert Precht und Robert Jölli erschlosse­n dort Kletterrou­ten und benannten sie nach großen heimischen Alpinisten. Der Absturz passierte beim Abseilen. stellte die Bergrettun­g Salzburg dort ein Denkmal auf. Es gab auch eine Ausbildung für heimische Helfer (Bild) – sie soll fortgesetz­t werden.

 ?? BILD: SN/BERGRETTUN­G SBG ?? prl Albert Precht (oben) und Robert Jölli verunglück­ten vor einem Jahr auf Kreta. Jetzt erinnern dort die von ihnen erschlosse­nen Kletterrou­ten an die beiden Alpinisten.
BILD: SN/BERGRETTUN­G SBG prl Albert Precht (oben) und Robert Jölli verunglück­ten vor einem Jahr auf Kreta. Jetzt erinnern dort die von ihnen erschlosse­nen Kletterrou­ten an die beiden Alpinisten.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria