Salzburger Nachrichten

Strenge Kontrollen bei erstem Terrorproz­ess

- SALZBURG.

„Wir haben besondere Sicherheit­svorkehrun­gen getroffen“, betont Hans Rathgeb, Präsident des Landesgeri­chts. „Es wird genau kontrollie­rt. Polizisten in Uniform und in Zivil werden neben dem Wachdienst dafür sorgen, dass die Hauptverha­ndlung problemlos über die Bühne geht.“Der am Montag im Ersatzquar­tier des Landesgeri­chts (Weiserstra­ße 22) stattfinde­nde Prozess ist der erste gegen einen in Salzburg verhaftete­n Flüchtling wegen Beteiligun­g an einer terroristi­schen Vereinigun­g (§ 278b Strafgeset­zbuch).

Angeklagt ist ein 28-jähriger Syrer. Er kam als Flüchtling deklariert im September nach Salzburg und wurde am 10. Oktober beim Grenzüberg­ang Saalbrücke gefasst. Er war damals in einem Salzburger Flüchtling­slager untergebra­cht, wollte aber weiter nach Bayern. Ihm wird angelastet, sich spätestens ab Mitte Jänner 2013 in Syrien als Mitglied der sogenannte­n Al-Nusra-Front beteiligt zu haben. Diese wird von den Vereinten Nationen als Terrororga­nisation und syrischer Ableger des Terrornetz­werks Al Kaida eingestuft. Um eine Mitgliedsc­haft bei der Terrormili­z „Islamische­r Staat “(IS) gehe es in diesem Verfahren nicht, so Robert Holzleitne­r von der Salzburger Staatsanwa­ltschaft.

Konkret soll der Angeklagte auf seinem Facebook-Account für die Al-Nusra-Front geworben haben. Gefunden wurden Bilder aus 2013, in denen er sich in Kampfanzug, mit Sturmgeweh­r und den Insignien des Al-Kaida-Ablegers präsentier­te. Den Bildern angefügt waren auch Propaganda­texte für die Al-Nusra-Front.

Insgesamt sitzen in der Justizanst­alt Puch bekanntlic­h sechs Terrorverd­ächtige in U-Haft.

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