Es gibt Kultur, Strom und Fußball
Das Güthaus bringt die Leute zusammen, um Vorurteile wegzureden.
WALD. Im als Kunstigel bekannten mobilen Kulturzentrum White Noise, das die Oberpinzgauer zum Güthaus umgetauft haben, gibt es heuer rund 80 Veranstaltungen. Das Güthaus steht an der Umfahrung von Wald.
Einen Monat nach dem Start sagt Intendant Charly Rabanser: „Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten bisher 3000 Zuschauer. Das sind 3000 mehr, als wenn es kein Kulturprojekt gegeben hätte.“Aber natürlich findet ein kritischer Geist wie Rabanser Haare in der Suppe. „Eigentlich wollten wir auch gegen das Kirchturmdenken vorgehen. Aber das ist gescheitert. Die Leute aus den Nachbarorten, die man erwartet hätte, trifft man nicht.“Sein Appell: „Traut euch nach Wald!“
Mit den vielen Veranstaltungen sollen die Leute zusammengebracht werden, um miteinander zu reden. „Da kann man Ängste abbauen, die geschürt werden. Zum Beispiel helfen bei uns syrische Flüchtlinge im Güthaus mit. Wenn die Besucher dann mit ihnen reden, sagen sie: ,Das sind ja nette Leute.‘ Da passieren schöne Sachen. Wer nur zu Hause vor dem Bildschirm sitzt, ist leichter zu manipulieren.“
Damit auch bei der FußballEM nicht alle zu Hause sitzen, kann man sich das Eröffnungsspiel und alle Gruppenspiele der Österreicher und der Deutschen im Güthaus anschauen. „Sonst brauchst an den Spielabenden ohnehin nichts veranstalten“, sagt Rabanser. „Und wenn gut gespielt wird, kann Fußball ja auch Kunst sein.“Und er fordert zu ebenso leidenschaftlichen Diskussionen wie die Kunst heraus.
Weil es sich in und um das Güthaus so schön veranstalten und diskutieren lässt, findet auch der Walder „e-day“dort statt. Und zwar heute, Samstag, von 13 bis 19 Uhr. Dabei kann man Fahrzeuge testen und sich über ein wegweisendes Projekt informieren. In Wald stehen ab sofort zwei E-Autos, 75 E-Bikes sowie zahlreiche Ladestationen zur Verfügung. Die Autos kann man um vier Euro in der Stunde ausleihen, die Bikes zum Teil gratis.
Das Güthaus-Programm gibt es auf WWW.WHITENOISE.AT