Geiselnehmer richtete Massaker in Schwulenclub an
50 Menschen starben im Kugelhagel eines Amerikaners mit afghanischen Wurzeln. Vor der Tat bekannte sich der Schütze telefonisch beim Polizeinotruf zum Islamischen Staat.
WASHINGTON. Die Behörden des amerikanischen Bundesstaates Florida gehen von einem Terrorakt aus. Ein knapp 30-jähriger US-Bürger mit afghanischen Eltern hatte in der Nacht auf Sonntag im Schwulenclub Pulse in Orlando ein Massaker mit mindestens 50 Toten und ebenso vielen Verletzten angerichtet. Der Mann nahm Dutzende Geiseln. Er wurde nach rund drei Stunden von Polizisten erschossen, die den Club stürmten. Die Motive des Täters waren vorerst unklar. Laut FBI bekannte sich der Schütze vor der Tat aber telefonisch zum Islamischen Staat.
Es handelt sich um das größte Massaker auf US-Boden in der jüngeren amerikanischen Geschichte. Der Täter schien gut vorbereitet zu sein. Laut John Mina, Polizeichef von Orlando, führte er mindestens ein automatisches Sturmgewehr und eine Pistole mit sich. Die Waffen habe er legal erworben. Der Bürgermeister von Orlando rief den Notstand für seine 240.000 Einwohner zählende Stadt aus.
US-Präsident Barack Obama sprach von einem „Akt des Terrorismus und einem Akt des Hasses“. Pulse ist einer der führenden Clubs der homosexuellen Szene und äu- ßerst populär. Er besteht aus einem verzweigten Gebäude mit vielen Räumen und Zimmern. Zum Zeitpunkt des Angriffs gegen 2 Uhr früh feierten dort rund 300 Menschen.
Der Juni ist der „Gay Pride Month“, in dem Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle die Fortschritte feiern, die sie nach langen Jahren gesellschaftlicher Diskriminierungen erreicht haben.