Salzburger Nachrichten

Eboran hat eine Wiener Zweigstell­e

Die Salzburger­in Veronika Hitzl eröffnete einen zweiten Galeriesta­ndort.

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WIEN. Die Salzburger Galerie Eboran war eigentlich nicht nur immer auf der Suche nach jungen Talenten, sondern in gewisser Form immer wieder auch auf der Suche nach einem neuen Standort. Gegründet wurde die Galerie schon 1984 von der Zahnarztas­sistentin mit dem großen Herzen für Kunst, Veronika Hitzl. Ihr Arbeitgebe­r, der Zahnarzt Alexander Narobe in der St.-Julien-Straße, lieferte den Anstoß für die Namensgebu­ng mit dem Palindrom „Eboran“(rückwärts für „Narobe“). Mit dem Anliegen, die Ordination mit Kunstwerke­n zu „schmücken“, hatte Veronika Hitzl offene Türen vorgefunde­n, doch bald weitete sich das Galeriewes­en über einen Ordination­sbetrieb aus. Es folgten verschiede­ne Standorte, bis heute blieb die Galerie Eboran dem Salzburger Stadtteil Lehen treu. Ob es ein Dachraum mit Waschküche oder ein ehemaliges Reifenlage­r in der Bergheimer Straße war, die aufgelasse­ne Polizeista­tion in Lehen oder der jetzige Standort in der Ignaz-Harrer-Straße 38 – immer blieben die Künstler und Kunstfreun­de der Eboran treu. Soeben ging eine Einladung hinaus für die nächste Ausstellun­g, am 15. Juni stellt der Salzburger Künstler Christian Ecker unter dem Motto „natur:gemäß“neue Arbeiten vor, die Vernissage ist wie so oft ergänzt durch eine Uraufführu­ng des Salzburger Komponiste­n Florian Tiefenbach­er. Veronika Hitzl legte immer Wert auf variable Feierlichk­eiten bei ihren Vernissage­n. Und es gibt wenige Salzburger Künstler, die nicht in ihren Anfängen in der Eboran vertreten waren, von Dieter Huber über Peter Baldinger bis Wilhelm Scherübl und Andrew Phelps. Auch Maria Bussmann hat einmal in Salzburg ihre Kunst präsentier­t – und da schließt sich ein Kreis.

Wer derzeit in der Stumperstr­aße 7 im 6. Wiener Gemeindebe­zirk auf das Schild „Eboran Wien“stößt, muss sich nicht wundern. Veronika Hitzl hat hier in einem ehemaligen Rauchfangk­ehrerbetri­eb eine neue Galerie eröffnet, die sie mit zwei „Saisonen“bespielen will. Und Maria Bussmann macht den Auftakt mit ihren philosophi­sch grundierte­n und auch ein wenig esoterisch wirkenden Werken, Sternen, Sternenkre­isen und Raumschiff­en, entweder als große Zeichnung oder filigrane Kleinskulp­tur. Die Schau „Planet Neun“ist bis 18. Juni geöffnet. Dann will Veronika Hitzl „gendern“, bei der Herbstauss­tellung ab September wird ein männlicher Künstler an der Reihe sein, so soll es auch bleiben. Der NonProfit-Galerie sei auch in Wien Erfolg gewünscht.

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BILD: SN/ESTRO Veronika Hitzl, Wien.

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