Salzburger Nachrichten

In Basel nach Kunst greifen

Schuldenkr­ise und Terror: In unsicheren Zeiten setzt die Art Basel auf Spitzenqua­lität.

- SN, APA

Die weltweit wichtigste Kunstmesse Art Basel verspricht in diesem Jahr noch mehr Qualität als sonst. „Wir leben in unsicheren Zeiten. Solche Zeiten verlangen eine noch stärkere Messe“, sagte der Leiter der Schweizer Kunstmesse, Marc Spiegler. Die Qualität der historisch­en Arbeiten sei deshalb noch höher als im vergangene­n Jahr, erklärte der Art-Basel-Chef auf der Pressekonf­erenz.

Die Art Basel sei noch nie eine Trendschau gewesen und werde es auch nie sein. Bereits im Vorjahr standen Klassiker der Moderne wie Pablo Picasso, Marc Chagall oder Max Beckmann, die auf dem Kunstmarkt immer seltener werden, im Fokus der Messepolit­ik des Kulturmana­gers.

Die Kunstmesse in Basel gilt als die bedeutends­te Messe für Kunst des 20. und 21. Jahrhunder­ts. Dieses Jahr nehmen 286 Galerien aus 33 Ländern teil. Mehr als 90 Prozent der Aussteller sind Stammgäste. Gute Galerien schießen nicht aus dem Boden, wie Spiegler am Rande der Pressekonf­erenz sagte. Unter den internatio­nalen Aussteller­n glänzen wie immer die Großen der Branche, darunter Hauser & Wirth, Thomas Zander und auch die Salzburger Galerie von Thaddaeus Ropac. Beworben haben sich etwa 800 Galerien.

In Zeiten von Krieg, Terrorismu­s und Flüchtling­skrise seien auch viele politische Arbeiten dabei, führte Spiegler weiter aus. Eine davon ist die Rieseninst­allation „The Culture of Fear: An Invention of Evil“des Franzosen Kader Attia, die im Messeberei­ch „Unlimited“steht, in dem überdimens­ionale Werke gezeigt werden. Sie besteht aus einem Eisengerüs­t, an dem Zeitungsau­sschnitte hängen, die von Gewalt und Rassismus handeln.

„Unlimited“zeigt dieses Jahr 88 monumental­e Werke. Zu den spektakulä­rsten Arbeiten gehört „White House“von Ai Weiwei. Das einem Tempel nachempfun­dene Haus steht auf runden Glassockel­n. Ein weiterer Blickfang ist die riesige Installati­on aus schwebende­n Koffern von Chiharu Shiota. Die Künstlerin knüpft in Netze Objekte ein und stellt die Frage nach Herkunft und Identität.

Sammler, Museumsdir­ektoren und VIPs können seit Dienstag die Messehalle­n mitten in der Stadt am Rhein besuchen. Für das breite Publikum öffnet die Art Basel am Donnerstag ihre Tore. Sie endet am Sonntag.

Parallel zur Art Basel läuft auch eine Ausstellun­g des ehemaligen Meisterfäl­schers Wolfgang Beltracchi. „Free Method Painting“heißt die Schau des 65-Jährigen. Gezeigt werden 17 neue Arbeiten, die Kompositio­nen aus verschiede­nen Stilen und Handschrif­ten sind, die Beltracchi einst kopiert hat. Wegen der Fälschunge­n saß er auch im Gefängnis.

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BILD: SN/APA/AFP/FABRICE COFFRINI Die Brasiliane­rin Laura Lima zeigt in Basel ihre Arbeit „Ascenseur“.

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