Mediatheken: Keine einheitlichen Trends
Im Sommer gibt es keinen Run auf die Mediatheken der Fernsehsender. Das sagte Matthias Wagner, Vorsitzender der Technischen Kommission der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) in Frankfurt. Mediatheken würden sogar weniger genutzt als im Winter. Zwar seien im Hochsommer viele abends bei gutem Wetter noch unterwegs und schalteten deshalb seltener den Fernseher ein. Den Effekt, dass dafür umso mehr Sendungen nachträglich in den Mediatheken angesehen würden, gebe es aber nicht.
Das zeige beispielsweise auch die Nutzung der ZDF-Mediathek, bestätigte ein Sprecher des Senders in Mainz. In den Sommermonaten sei sie tendenziell geringer. 2015 lag sie in den Monaten Juni bis August um zehn Prozent unter dem Jahresdurchschnitt. Die Nutzerzahlen seien im Jänner und November am höchsten gewesen – den Monaten der Terroranschläge in Paris – und im März (Germanwings-Absturz).
Deutliche Ausschläge nach oben gebe es erfahrungsgemäß bei sportlichen Großereignissen wie der Fußball-EM oder den Olympischen Spielen. Für die kommenden Wochen dürften die Nutzerzahlen deshalb nach oben schnellen.
Der ORF kann gerade einen Rekord vermelden: Im Mai waren die Nutzungszahlen der TVthek seit Bestehen am höchsten – mit 32 Millionen Video-Downloads. Die Nutzung sei beständig steigend, ein Schwanken zwischen Sommer und Winter will man auf dem Küniglberg nicht bestätigen. Der ORF bietet in der TVthek 130 Sendungen nach der Ausstrahlung für sieben Tage zum Abruf an, Premium-Sport für 24 Stunden.