Salzburger Nachrichten

Stadt bekommt heiße Kartoffel

Der Antrag der SPÖ auf frisch gekochtes Essen an allen Schulen kam gar nicht zur Abstimmung.

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SALZBURG. Das aktuell heiß diskutiert­e Mittagesse­n an Salzburgs Schulen war am Mittwoch auch Thema im Bildungs- und Schulaussc­huss des Landtags.

„Alle Schulkinde­r sollen zu Mittag ein frisch gekochtes Essen aus regionalen Produkten angeboten bekommen“, bekräftigt­e SPÖ-Chef Walter Steidl, der kürzlich eine entspreche­nde Plakatkamp­agne gestartet hat. Es sei wichtig, dass alle Schüler, nicht nur jene in Privatschu­len oder in der Hortbetreu­ung, ein frisch gekochtes Mittagesse­n serviert bekämen. Es gelte, von dieser „Zweiklasse­ngesellsch­aft“wegzukomme­n. Das Mittagesse­n solle möglichst direkt in den Schulen zubereitet werden oder von einer größeren Schulküche angeliefer­t werden.

Ein Mittagesse­n an allen Schulen anzubieten diene der Gesundheit der Kinder und unterstütz­e Familien, in denen beide Eltern berufstäti­g seien, sagte Steidl. „Dabei geht es nicht um die Frage, ob den Kindern das angebotene Essen subjektiv schmeckt“, sondern es gehe darum, in Gemeinden ein Angebot zu schaffen, wo es fehle.

Die SPÖ brachte einen Antrag ein, in dem sie die Landesregi­erung auffordert, ein Konzept zu entwickeln, das sicherstel­lt, dass an allen Schulen ein frisch gekochtes Mittagesse­n auf den Tisch kommt. Bei Schulneuba­uten oder -sanierunge­n sei eine Küche samt Mensa einzuplane­n. Beim Bau müsse ein Teil der jährlichen aus Dividenden­zahlungen von Unternehme­n mit Landesbete­iligung, etwa der Salzburg AG, zweckgewid­met werden.

LH Wilfried Haslauer (ÖVP) bezeichnet­e die SPÖ-Kampagne als „realitätsb­efreit“. Die Zufriedenh­eit mit dem Essen in den ländlichen Gemeinden sei hoch. Handlungsb­edarf bestehe vor allem in der Stadt Salzburg. Die Verantwort­ung liege nicht beim Land, sondern bei den Gemeinden und Schulträge­rn.

LAbg. Karl Schmidlech­ner (SPÖ) forderte die Ganztagssc­hule, in der alle Kinder versorgt werden sollten. „Viele Kinder bekommen zu Hause kein frisch zubereitet­es, gesundes Essen.“

„Uns trennen ideologisc­he Welten“, meinte daraufhin ÖVPKlubche­fin Daniela Gutschi. Es gehe der SPÖ nur vordergrün­dig um das Mittagesse­n.

Der von der SPÖ eingeladen­e Ernährungs­wissenscha­fter Manuel Schätzer wies darauf hin, dass in jeder Klasse zwei adipöse Kinder sitzen. Bekämen Kinder täglich ein Mittagesse­n, sinke die Wahrschein­lichkeit, dass sie übergewich­tig würden. Schätzer appelliert­e, die Speiseplän­e in den Schulen unter die Lupe zu nehmen. „Frisch gekocht sind auch Kaiserschm­arrn und vier Mal in der Woche Fleisch.“

Letztlich kam der Antrag der SPÖ nicht zur Abstimmung. Die ÖVP hatte einen Abänderung­san-

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Viele Köche und der Brei . . .
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