800 Euro brutto mehr vom Land
Gehaltsschema neu: Sechs Prozent der Bediensteten sind gewechselt.
Seit 1. Jänner gilt das neue Gehaltsschema im Landesdienst. Die Einstiegsgehälter wurden erhöht, dafür fällt die Gehaltskurve fortan flacher aus. Damit soll verhindert werden, dass Hofräte vor Pensionsende praktisch so viel verdienen wie Landesräte. Neue Mitarbeiter beginnen automatisch ihren Dienst mit dem neuen Gehaltsschema. Alle anderen können wählen, ob sie wechseln oder im alten System bleiben wollen. Dafür gibt es vom Land Infoveranstaltungen und sogenannte Optionsgespräche.
Bislang sind nur sechs Prozent der rund 2600 Beschäftigten in der Hoheitsverwaltung in das neue Gehaltsschema gewechselt. Von den 157 Personen sind die Hälfte weibliche Bedienstete. Vor allem für Straßenarbeiter rentiere sich der Umstieg, sagt Personallandesrat Josef Schwaiger (ÖVP). Aber auch ein Abteilungsleiter sei ins neue Schema gewechselt. Dementsprechend zufrieden ist Schwaiger bislang. Er rechnet damit, dass die angepeilten 20 Prozent der Mitarbeiter bis Jahresende optieren. Denn der Umstieg hänge auch mit den Vordienstzeiten zusammen. Diese muss das Land nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs ja zu 100 Prozent anrechnen, und nicht wie bisher mit 60 Prozent.
850 Anträge auf Vordienstzeitenberechnung sind bislang eingelangt und praktisch so gut wie fertig durchgerechnet. Ein Drittel der Mitarbeiter im Landesdienst sei davon betroffen gewesen – und diese könnten jetzt ebenfalls die Optionsberatungen in Anspruch nehmen, sagt Schwaiger.
Im Schnitt bekommen jene, die schon ins neue Gehaltsschema gewechselt sind, 800 Euro brutto mehr im Monat, berichtet Schwaiger. Das sei relativ viel „Butter aufs Brot“, es rentiere sich aber. Denn die Qualität der Bewerbungen für den Landesdienst sei mittlerweile doppelt so hoch. Zudem würden sich viel mehr Interessenten melden. „Wir haben exzellente Bewerbungen. Leute, die wir früher nie bekommen hät- ten, bewerben Schwaiger.
Das Gehaltsschema bringt dem Land vorerst Mehrkosten von 1,5 Millionen Euro jährlich. Aber dann werde es „billiger“für das Land, sagt Schwaiger. In zehn Jahren soll die Hälfte der Beschäftigten nach dem neuen Gehaltsschema bezahlt werden, auch, weil in den kommenden fünf Jahren jährlich 130 Mitarbeiter in Pension gehen werden.
Das alte Gehaltsschema werde rechtlich abgesichert, sagt Schwaiger. Die Zulagen will er vorerst beibehalten. Zu aufgeheizt sei die Stimmung, um mit der Personalvertretung zu verhandeln. Mit der sozialdemokratisch dominierten Personalvertretung des Landesdienstes ist Schwaiger zuletzt mehrfach im Clinch gelegen. FSG-Vorsitzender Helmut Priller sagt zum neuen Gehaltsschema: „Ich kann verstehen, wenn die Bediensteten mit ihrem Umstieg sehr vorsichtig sind. Natürlich haben manche einen finanziellen Vorteil daraus. Aber es herrscht eine große Unsicherheit, weil niemand weiß, was passiert, wenn er krank wird. Da kann man auch zurückfallen. Daher überrascht mich die Zurückhaltung nicht.“ sich jetzt“, sagt
„Die Qualität der Bewerbungen ist jetzt doppelt so hoch.“