Neue Produktionshalle: Laube will zeigen, was Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen leisten
HALLEIN. „Jetzt kommt mein Lieblingsmoment“, sagt Alois Autischer-Norman und fährt mit seinem Kleinbus mit Schwung über die Rampe, direkt in die Halle hinein. „Fast wie bei James Bond“, sagt der Geschäftsführer der Laube GmbH und grinst.
Der Grund für Autischers Vorfreude ist die bevorstehende Verlagerung von zwei Produktionsschienen der Laube in eine 1700-QuadratmeterHalle der ehemaligen Halleiner Papierfabrik.
Derzeit werden von der Laube die Hallen des ehemaligen Rei-Baumarkts gemietet, die sich genau zwischen der Davisstraße und der Salzachtal Straße befinden. Dort verrichten die Laube-Mitarbeiter Dienstleistungen für zwei ihrer großen Kunden. Für die Firma Claro wird Geschirrspülersalz in spezielle, pyramidenförmige Verpackungen umgefüllt. Die zweite große Schiene betrifft die Qualitätskontrolle und Konfektionierung von Bordhandbüchern für eine Zulieferfirma der Automarken BMW und Mercedes. „Die Bordhandbücher werden im Ausland gefertigt. Wir kontrollieren die Ware und schicken sie weiter an die entsprechenden Autohändler.“
Das große Problem sei derzeit die Anlieferung. Beim LaubeStandort in Hallein bei den ehemaligen Grill-Werken gebe es keine Laderampen. „Wir müssen mit dem Gabelstapler ausladen, es kommen aber mehrere Lkw pro Tag“, sagt Autischer.
Die neue Halle wird die Laube ab Anfang Dezember beziehen. Ein Einbau schafft Büro- sowie Sozialräume für die Mitarbeiter. Außerdem wird es zwei Entladerampen für Lkw geben.
Das Areal wurde vor zwei Jahren von der Firma 4plus management von Ditfried Kurz gekauft. Derzeit ist zirka die Hälfte der Hallen verwertet. „Die Laube übt eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft aus. Auf diesem Standort ergeben sich sicherlich Synergien“, sagt Kurz.
Die Laube begann Anfang der 1990er-Jahre damit, als ehrenamtlicher Verein Beschäftigung für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu bieten. Heute hat die Laube GmbH mehr als 200 Mitarbeiter an sechs Standorten in Salzburg und Wien.
„Wir suchen für unsere Klienten Beschäftigungen, die so viel wie möglich manuelle Tätigkeiten erfordern und für die man möglichst wenig Spezialwissen braucht“, sagt Autischer. Beispiele dafür gebe es in der Industriefertigung, in der der Einsatz von Maschinen nicht möglich sei.
Ein neuer Markt sei die Digitalisierung von Dokumenten oder alten Akten. „Wir haben einen Vertrag mit Canon Österreich abgeschlossen. Canon wird das seinen Kunden anbieten und die Laube führt das durch. Damit kommen wir an Kunden heran, die wir sonst nie kriegen würden“, sagt Autischer.
Am Standort Hallein wurden dafür 20 Digitalisierungsarbeitsplätze eingerichtet und 40.000 Euro investiert. „Das erwirtschaften unsere Mitarbeiter alle mit ihrer Arbeitsleistung wieder herein“, sagt Autischer stolz.
Auch auf dem neuen Produktionsstandort ruhen große Hoffnungen: „Wir wollen weg vom Image einer Werkstätte, wir wollen die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter beweisen.“
„Die Laube übt eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft aus.“