Im Rupertinum wird umgebaut
Seit März gibt es im Rupertinum keine Ausstellungen. Bis Ende Juli ist das ganze Haus eine Baustelle. Arbeiter sorgen für die Modernisierung und ein Studienzentrum wird eingerichtet.
SALZBURG-STADT. Es staubt im Rupertinum mitten in der Salzburger Altstadt. Bauschutt liegt auf den Gängen, Holz stapelt sich, Kabel hängen von den Decken und Pläne liegen herum. Zwischen den Räumen sind Arbeiter unterwegs, Hanspeter Lohfeyer trägt Kübel mit weißer Farbe. Elektriker Michael Freundlinger zwickt mit seinen Zangen immer wieder in Kabel, vergleicht und misst.
Auch Hannah Zundel steuert durch die Baustelle. Sie ist die Pressereferentin im Museum der Moderne, zu dem das Rupertinum gehört. Sie wirft kurze Blicke in die einzelnen Räume, um
„Unsere Archive im Haus wollen wir auf den neuesten Stand bringen.“
den Fortschritt der Arbeiten einzuschätzen. „Wir liegen wunderbar in der Zeit“, sagt sie schließlich. Am 30. Juli findet das Fest zur Wiedereröffnung statt.
Das neue Erscheinungsbild des Hauses soll auch einen Schub bei den Besucherzahlen bringen. Zum Vergleich: 2015 kamen mehr als 100.000 Interessierte in das Museum der Moderne, davon besuchte knapp ein Viertel auch das Rupertinum.
Den Hauptteil der Arbeiten an diesem Museum nimmt die Sanierung der Ausstellungsräume ein. Die gesamte Nutzungsfläche liegt bei 4500 Quadratmetern. Böden werden erneuert. Putzdecken, die tief hingen, werden nach oben verlegt. So werden die Zimmer luftiger. Die Bausumme beträgt 950.000 Euro. Der Großteil werde über die Förderung des Landes Salzburg sowie aus eigenen Rücklagen finanziert, erklärt Hannah Zundel.
Durch die bessere Aufteilung entsteht Platz für das Studienzentrum der Generali Foundation, das von Wien nach Salzburg übersiedelt. Die umfangreichen Archive, die Bibliothek und Teile der Sammlung der Generali Foundation kommen auf den Ebenen zwei und drei unter. Dort wird der Fokus auf moderner und zeitgenössischer Kunst liegen. Wer auf der Suche nach Kostbarkeiten aus der Sammlung an Künstlerbüchern ist, kann sich diese vorlegen lassen.
In dem neuen Zentrum werden außerdem wechselnde Ausstellungen gezeigt – kostenlos. Das gesammelte Wissen ist für die Bevölkerung frei zugänglich. Auch einen Medienraum wird es geben, damit Hobbyforscher, Studierende oder Experten Videos sichten können. „Fein ist auch, dass Besucher immer jemand Ausgebildeten zur Hand haben, der sie bei ihren Recherchen unterstützen kann“, sagt Zundel.
Die MdM-Pressereferentin fasst das erwartete Ergebnis des Umbaus zusammen: „Das Rupertinum 2.0 wird mit visuellem Erleben aufwarten und lädt ein, sich weiterzubilden.“So können sich die Salzburger Kunst aneignen. Das entspreche ganz dem Verständnis großer Häuser.
Das Rupertinum ist das Stammhaus des 1983 eröffneten Museums der Moderne, das später auf den Mönchsberg zog. Es wurde immer wieder adaptiert; die aktuelle Sanierung ist der bislang größte Eingriff.