Thiem holt sich Ritterschlag des „Königs“ab
Roger Federer ist „beeindruckt“vom Österreicher. In Halle winkt ein Finalduell der beiden.
König Fußball ist dieser Tage allgegenwärtig. Auch beim Tennisturnier in Halle, wo ein Österreicher mehr begeistert als seine Landsleute bisher in Frankreich. Scherzhafte Stimmen wurden bereits laut, wonach ÖFB-Teamchef Marcel Koller überlegt, Dominic Thiem ins EM-Aufgebot nachzunominieren. Der wisse schließlich, wie man auf Rasen erfolgreich spielt.
Genug der Ironie. Lob durfte der neue rot-weiß-rote Sportstar in den vergangenen Wochen ohnehin genügend über sich ergehen lassen. Jenes von Roger Federer gleicht nun aber fast schon einem Ritterschlag in der Tenniswelt. „Ich bin beeindruckt von seinem Fortschritt, aber nicht überrascht“, sagt niemand Geringerer als Roger Federer, der Erfolgreichste seiner Zunft aller Zeiten. Persönlich hatte er im Stuttgart-Halbfinale gegen den 22-Jährigen den Kürzeren gezogen. „Da habe ich gesehen, wie die Dinge viele, viele Male nicht gut für ihn gelaufen sind und er trotzdem ruhig geblieben ist. Er weiß genau, was er tut“, hebt der „Rasenkönig“neben Thiems Spiel auch dessen mentale Stärke hervor.
Thiem hat mit 2:1-Siegen als einer der sehr wenigen Spieler sogar eine positive Bilanz gegen Federer. Ein weiteres Duell könnte es bereits am Sonntag im Endspiel des ATP500-Events in Sachsen-Anhalt geben. Während der Schweizer mit einem 6:1, 7:6(10) über David Goffin ins Halbfinale einzog, erreichte Thiem wegen einer Hüftverletzung von Philipp Kohlschreiber kampflos die Vorschlussrunde. Da trifft er heute, Samstag (15.15 Uhr/live ORF Sport +), auf den Deutschen Florian Mayer. Noch je ein Sieg fehlt also zum neuerlichen Kräftemessen zwischen der Nummer drei und sieben der Welt.
Noch einmal zurück zum Fußball: Den verfolgt der leidenschaftliche Fan Thiem bei der EURO besonders intensiv. Das Österreich-Spiel am Samstagabend ist ein Pflichttermin. „Die Leistung gegen Ungarn war nicht gut, aber ich hoffe, dass wir das Spiel gegen Portugal trotzdem erfolgreich gestalten.“