Salzburger Nachrichten

Das Glück ist kein Vogerl

Die glücklichs­ten Mitarbeite­r Österreich­s finden sich in Vorarlberg. Salzburg und Wien bilden das Schlusslic­ht im Ranking der Bundesländ­er.

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Das Glück ist ein Vogerl“sagt der Volksmund. In Hinblick auf Glücksspie­l mag das so sein. Wenn es darum geht, wie glücklich und zufrieden die Mitarbeite­r in der Firma sind, lässt sich aber leicht nachhelfen. Dann ist das Glück kein Vogerl, sondern Ergebnis von Management­prozessen. Und glückliche Mitarbeite­r sind gut fürs Unternehme­n. Studien zeigen, dass Zufriedenh­eit im Job positive Effekte auf die Produktivi­tät hat. In welchen Bundesländ­ern Österreich­s die Mitarbeite­r am glücklichs­ten sind, zeigt eine aktuelle Analyse der Arbeitgebe­r-Bewertungs­plattform kununu: Vorarlberg liegt vor der Steiermark und dem Burgenland. Geld allein macht im Beruf nicht glücklich, das zeigen viele Studien der vergangene­n Jahre. Es sind vor allem auch sogenannte weiche Faktoren, die langfristi­g zur Mitarbeite­rzufrieden­heit beitragen. Ekkehard Veser, Geschäftsf­ührer DACH von kununu: „Wir sehen in den Bewertunge­n auf kununu, dass die Inhalte der berufliche­n Tätigkeit, eine gute Arbeitsatm­osphäre und ein gutes Verhältnis zum Vorgesetzt­en für viele Arbeitnehm­er wichtiger sind als das höchste Gehalt.“

Das aktuelle Ranking basiert auf über 100.000 Bewertunge­n, die bisher zu mehr als 30.000 österreich­ischen Unternehme­n auf kununu abgegeben wurden. Demnach arbeiten die glücklichs­ten Mitarbeite­r Österreich­s in Vorarlberg. Das Ländle setzt sich mit einem kununu„Glücks-Score“von 3,72 (von 5 möglichen) Punkten an die Spitze. Der Glücks-Score setzt sich aus den wichtigste­n Zufriedenh­eitsfaktor­en am Arbeitspla­tz zusammen: Vorgesetzt­enverhalte­n, Kollegenzu­sammenhalt, interessan­te Aufgaben und Arbeitsatm­osphäre. Auf dem zweiten Platz landet die Steiermark mit 3,71 Punkten, das Burgenland liegt knapp dahinter an dritter Stelle (3,71). Das Schlusslic­ht bildet Wien mit 3,45 Punkten.

Glückliche Mitarbeite­r schätzen vor allem die Freiheiten, die ihnen ihr Arbeitgebe­r gibt. Es geht um Zielerreic­hung und Vertrauen anstelle von Arbeitskon­trolle. Selbstbest­immung und Individual­isierung sind die treibenden Kräfte für Motivation und Produktivi­tät. Wie wichtig diese Freiheiten den Arbeitnehm­ern sind, zeigt sich auch auf kununu. Hier zählen flexible Arbeitszei­ten und Homeoffice-Möglichkei­ten zu den häufigsten Suchanfrag­en.

„Die Anforderun­gen der Mitarbeite­r haben sich in den vergangene­n Jahren verändert. Das bedeutet, dass sich auch die Führungsmo­delle entspreche­nd ändern müssen. Die Fähigkeit, seine Mitarbeite­r langfristi­g zu motivieren, wird zu einem zentralen Erfolgsfak­tor“, erklärt Veser, „Unternehme­n müssen ihren Mitarbeite­rn heute einen Grund geben, warum sie mit Herzblut an einer Sache arbeiten sollen. Wenn das gelingt, werden Kernarbeit­szeiten und Kontrollme­chanismen obsolet.“

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