Salzburger Nachrichten

Die SPÖ sucht ihre Position zur FPÖ

SPÖ-Landeshaup­tmann fordert dringend eine Reform der Mindestsic­herung.

- SN, APA

Gesundheit­sministeri­n Sabine Oberhauser (SPÖ) sieht unter dem designiert­en Parteichef Christian Kern einen neuen Stil in der SPÖ. Die Diskussion­en werden nun „vielleicht ein bisschen offener und lauter“geführt, erklärte sie am Sonntag in der ORF„Pressestun­de“. Ob die Partei eine Koalition mit der FPÖ eingeht, soll anhand von Werten beurteilt werden. Teile der Regierung bzw. die komplette Mannschaft bemühe sich, „den fragilen Dampfer auf Linie zu halten“. Rufe von außen seien dabei „sehr mühsam“, nannte sie etwa ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka, aber auch den burgenländ­ischen SPÖ-Landeshaup­tmann Hans Niessl: „Wir haben auch dort jemanden, der in die Sache hineinzünd­elt.“Sie selbst wolle jedenfalls ihrem Stil treu bleiben und sieht keinen Anlass, an der Arbeitswei­se etwas zu ändern.

In der Frage, wie die Partei mit den Freiheitli­chen umgeht, müsse man sich „zwischen den Beschlüsse­n und der Realität finden“. Derzeit herrsche hier eine „Diskrepanz“, verwies sie auf Koalitione­n mit den Blauen auf Landes- und Gemeindeeb­ene. Sie selbst arbeite immer gut auch mit FPÖ-Mandataren zusammen. Über künftige Koalitione­n sollte aber anhand von Standpunkt­en zu Europa, Menschenre­chten oder etwa der Mindestsic­herung entschiede­n werden.

Niessl pocht auf eine „dringende“Reform der Mindestsic­herung: „Es kann nicht sein, dass ausländisc­he Staatsbürg­er, auch wenn sie asylberech­tigt sind, bei uns Sozialleis­tungen wie die Mindestsic­herung erhalten, ohne dass sie vorher als arbeitende Menschen etwas in dieses System eingezahlt haben.“Er drohte recht offen mit Neuwahlen und zeigte sich überzeugt davon, dass die Bundesregi­erung nicht bis 2018 halten werde. Niessl hält den Stil der ÖVP für unerträgli­ch.

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