Fingerabdruck entlarvte Räuber
Nach Überfall auf Tankstelle forschte Polizei Marokkaner als Täter aus.
Salzburger Kriminalisten konnten jetzt den bewaffneten Raubüberfall vom 13. Juni auf die Eni-Tankstelle in der Gabelsbergerstraße nahe dem Salzburger Hauptbahnhof klären. Nach intensiver Fahndung wurde am Freitag gegen 21 Uhr ein 27jähriger Marokkaner auf dem Hauptbahnhof verhaftet. Er gab in einem ersten Verhör zu, die Tat verübt zu haben. Er sei bei dem Überfall unter Drogen gestanden und zudem alkoholisiert gewesen.
Fingerabdrücke auf einer Flasche Prosecco, die der vermummte Täter damals unmittelbar vor dem Raub aus einem Regal genommen hatte, führten letztlich zur Person des Marokkaners. Seine Fingerabdrücke waren nämlich bereits in der Polizeidatenbank erfasst. Polizeisprecherin Valerie Hillebrand am Sonntag im SN-Gespräch: „Der 27-Jährige wurde bereits erkennungsdienstlich behandelt. Und zwar wegen eines Raubes in Innsbruck und wegen Verstoßes gegen das Suchtmittelgesetz.“
Der Marokkaner hatte am 13. Juni gegen vier Uhr früh die EniTankstelle betreten, die besagte Flasche Prosecco an sich genommen und war dann zum Verkaufspult gegangen. Dort ergriff er, vermummt mit einem Schal, ein langes Brotmesser, das vor dem Leberkäseofen lag, bedrohte damit den Angestellten und forderte Bargeld.
Der couragierte Angestellte packte den Räuber in der Folge an der Kleidung, dieser konnte sich jedoch losreißen – dabei fiel dem Täter die Flasche aus der Hand, ohne aber zu zersplittern. Nach dem Handgemenge gelang es dem Räuber, aus der Kassenlade Bargeld an sich zu raffen und mit einem dreistelligen Eurobetrag zu entkommen.
Die Beute verwendete der Marokkaner unsteten Aufenthalts für den Kauf von Drogen. Der 27Jährige sitzt nun in der Salzburger Justizanstalt in Puch-Urstein in U-Haft. Ihn erwartet eine Anklage wegen schweren Raubes. Strafdrohung: ein Jahr bis zu 15 Jahre Haft.