Der junge Chef des Castellani
Mit 32 Jahren führt Michael Oberrauch 70 Mitarbeiter – und packt mit an.
Michael Oberrauch hätte fast den Interviewtermin mit den SN vergessen. Denn am Wochenende feierte das Parkhotel Castellani in der Stadt Salzburg seine Umwandlung in ein Arcotel – und der neue General Manager organisierte das Fest.
Seit Jänner ist der 32-jährige Salzburger für 70 Mitarbeiter und die Gäste des Vier-SterneHotels zuständig. Zuvor war er Rezeptionschef im Hotel Salzburg West, Resident Manager im Hotel Salzburg Mitte und Direktor des Hotel Europa. So ein Lebenslauf bei einem 32-Jährigen kann beeindrucken. Oberrauch gibt sich bescheiden. „Das Personal ist für mich das Wichtigste, mit den Mitarbeitern steht und fällt ein Hotel.“
Dabei könnte er ziemliche Schwierigkeiten mit den Mitarbeitern haben. Einige der Abteilungsleiter sind deutlich älter als der Chef. Den Respekt verdiene er sich: „Ich lasse mir nicht auf der Nase herumtanzen, ich bin nicht immer nett.“Seinen Führungsstil beschreibt der Salzburger als jung, dynamisch, motivierend und ein bisschen anders, als man es von einem Direktor vielleicht gewohnt ist. „Wir sind eine neue Generation. Ich bin kein typischer Direktor um die 50, ich lege auch mal selbst Hand an.“
Die Gäste seines Hotels können jedoch nicht darauf hoffen, dass der Direktor ihnen den Kaffee beim Frühstück hinstellt. Oberrauch kümmere sich mehr um seine Mitarbeiter, damit sie motiviert sind: „Mit meinen Abteilungsleitern gehe ich ein Mal im Quartal essen und es gibt ein Mitarbeiterfest.“
Teilweise fällt es dem Castellani dennoch schwer, gute Mitarbeiter zu finden. „Aber wir schauen über den Tellerrand. Wir wollen, dass die Bezahlung und das Arbeitsklima passen. Das ist viel wert.“
Seit Oberrauch im Hotel ist, hat sich viel verändert. Die Zimmer sind neu, ein Wellnessbereich ist errichtet worden. Zudem gibt es einen Bankettbereich, neue Sofas, Schirme und Matratzen. In Zukunft sollen die Investitionen neue Gäste anlocken. „Mein Ziel ist es, das Castellani wirtschaftlich gut zu führen.“
Oberrauch wollte schon immer in den Tourismus. Sein Onkel hat ein Hotel geführt, weshalb er schon früh in den Bereich hineinschnuppern konnte. „Es war immer mein Traumjob.“Derzeit hat der 32-Jährige noch keine Familie. Sorgen, dass sich Frau und Kinder mit seinem Job nicht vereinbaren lassen, macht er sich keine. „Es ist sicher am Anfang eine Herausforderung, wenn es sich aber eingespielt hat, ist es Planungssache.“