Palfinger will große Nummer in der Marine-Sparte werden
Der Salzburger Kranhersteller Palfinger ist dabei, zu einem der Top-3-Player in der MarineSparte zu werden. Möglich machen soll das der bisher größte Zukauf in der Firmengeschichte. Palfinger will sämtliche Aktien des norwegischen Schiffsausrüsters TTS Group SA für einen Gesamtbetrag von rund 60 Mill. Euro an Cash übernehmen. Der Zukauf soll über die Tochtergesellschaft Palfinger Marine GmbH erfolgen. Bisher haben 67 Prozent der Eigentümer von TTS zugestimmt, darunter auch die Familie Skeie, die rund 32 Prozent der Firma hält. In Summe wolle man 90 Prozent dabei haben, sagt Palfinger-Sprecher Hannes Roither.
Der Aufbau der Marine-Sparte wurde in den vergangenen Jahren Stück für Stück umgesetzt. Fünf Firmen mit einem Umsatz von 170 Mill. Euro hat man bisher gekauft. Weitere 140 Mill. Euro werden mit der Übernahme der norwegischen Harding-Gruppe erwartet. Bis Ende Juni wird für den Zukauf die Zustimmung der Wettbewerbsbehörde erwartet. Ob es mit dem TTS-Deal tatsächlich etwas wird, soll in drei bis vier Wochen feststehen. Bis Jahresende könnte dann der Schiffsausrüster, der auch auf Öl- und Gasbohrungen im Meer spezialisiert ist, die Marine-Sparte Palfingers komplett machen und den Umsatz auf 600 Mill. Euro anheben. „Das sind 30 Prozent des Konzernumsatzes“, sagt Roither und betont: „Wir wollen uns ein zweites Standbein aufbauen.“
Ob die Strategie aufgeht, sehen Analysten wie Markus Remis von der Raiffeisen Centrobank (RCB) vor allem vom Gelingen der Integration der beiden jüngsten Zukäufe abhängig. Die Unternehmenshistorie von Palfinger habe bisher eher ein kleinteiliges Akquisitionsverhalten gezeigt, „das jetzt ist ein anderes Kaliber“, sagt Remis. Palfinger sei hier sicher gefordert, die Synergien mit dem bestehenden Marinekrane-Bereich und damit auch die Marge zu heben.