Salzburger Nachrichten

Soldaten im Lungau: „Jetzt geht es bergauf“

Aus dem Besuch und den Plänen des Verteidigu­ngsministe­rs schöpft das Heer in Tamsweg neuen Mut. Einiges ist aber noch ungeklärt.

- Hape, tau

Die Schließung der Struckerka­serne ist vom Tisch. Beim Besuch von Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) in Tamsweg war am Montagmitt­ag Erleichter­ung und Zuversicht zu spüren.

Vizeleutna­nt Peter Ferner, ein Urgestein in der Lungauer Kaserne, brachte es auf den Punkt. Er sagte zum Minister und Ex-Polizisten: „Sie sind ein gestandene­r ‚Schante‘ (Gendarm). Einer der zu uns kommt. Seit 1998 ging es bergab. Jeder der letzten drei Minister wollte die Kaserne verkaufen. Jetzt geht es wieder bergauf. Wir können wieder Werbung für das Bundesheer machen.“

Tamsweg bekommt, wie berichtet, mit 1. Jänner 2017 eine zweite Jägerkompa­nie. Kasernenko­mmandant Major Reinhard Lüftenegge­r nannte einen weiteren Wunsch: ein eigenes Jagdkomman­do. Und: „Es braucht auch Gehaltsver­besserunge­n, damit Personal angeworben wer- den kann.“Ende Juli werde es eine große Angelobung mit 700 Rekruten in Tamsweg geben. Der Minister sagte, das Berufsbild des Soldaten solle besser dargestell­t werden, „auch in Schulen. Wir müssen attraktiv werden.“Es gehe um die Sache. „Entscheidu­ngen gehören von den Militärkom­manden organisier­t. Wir brauchen eine innere Struktur und eine regionale Verantwort­ung.“Bedarf solle regional abgedeckt werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass sich Tamsweg Hoffnungen machen kann, dass es wieder aus einer regionalen Küche versorgt wird (derzeit kommt das Essen aus Klagenfurt) und dass die Tankstelle wieder in Betrieb genommen wird. Das müsse geprüft werden. Nicht erfreut über die Neuorganis­ation war Oberst Rudolf Kury, Kommandant des Jägerbatai­llons 26 in Spittal an der Drau. Er verliere eine ausgezeich­nete Jägerkompa­nie, wünsche den Tamswegern aber alles Gute.

Erfreut zeigte sich Militärkom­mandant Brigadier Heinz Hufler: Salzburg sei nun mit den Kasernenst­andorten in Saalfelden, St. Johann, Tamsweg sowie WalsSiezen­heim gut aufgestell­t.

Der SPÖ-Wahlkreisa­bgeordnete Walter Bacher meinte: „Wir werden sehr gut daran arbeiten, dass Hans Peter Doskozil lang im Amt bleibt. Dann brauchen wir uns um die Kaserne Tamsweg keine Sorgen mehr zu machen.“Landtagsab­geordneter Gerd Brand hob den Katastroph­enhilfszug hervor, den die Lungauer Soldaten praktisch „selbst gegründet haben“.

„Seit 1998 ging es bergab. Jetzt geht es wieder bergauf.“

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BILD: SN/HANNES PERNER In Tamsweg: Militärkom­mandant Heinz Hufler, Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil und Bürgermeis­ter Georg Gappmayer (ÖVP).
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Peter Ferner, Vizeleutna­nt

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