Training am Salzburgring unter
Trotz Regens und rutschiger Fahrbahn kamen am Montag 62 Motorradfahrer auf den Salzburgring zum Sicherheitstraining der Polizei. Das Training ist kostenlos und begehrt.
SALZBURG. „Wenn ich von so einem Training wegfahre, bin ich reif für die Straße“, sagt lacht Christine Schweiberer aus Oberndorf lachend. Dann startet die 52-Jährige ihre BMW 1150 GS und rollt damit zum nächsten Trainingsparcours. Es gilt, einen Slalom durch aufgestellte Verkehrshütchen zu bewältigen, die Balance auch einer schweren Maschine zu üben. Immer wieder geben Instruktoren der Salzburger Verkehrspolizei Tipps.
Es ist bereits die zweite große Trainingsveranstaltung am Salzburgring, die von der Exekutive gratis angeboten wird. „Wir haben heute 62 Teilnehmer, aber 480 Anfragen gehabt. So groß ist das Interesse der Zweiradfans“, sagt Verkehrspolizist Peter Mühlbacher.
Für Christine Schweiberer ist diese Aktion der Polizei eine gute: „Bei diesem Training verbinden wir uns. Motorradfahrer und Polizei sollten ja keine Feindbilder aufbauen. Hier ist alles positiv besetzt und natürlich auch gut für das Image der Polizei.“Und eine spezielle Sache sei für sie auch noch wichtig: „Hier am Salzburgring ist es schon speziell. Da kann man auch Geschwindigkeit gut kennenlernen und die Grenzen erkennen. Meine Maschine schafft so 200 km/h, mehr geht nicht“, sagt sie.
Die 52-Jährige fährt schon seit 16 Jahren Motorrad. „Weil es Spaß macht und weil das in meiner Familie alle tun“, sagt sie. Ihr Bruder Hans Lindner sei vor vielen Jahren als Rennfahrer sogar Europameister gewesen und dann bei einem Lawinenunglück in Südtirol leider ums Leben gekommen. Beim heutigen Fahrsicherheitstraining sei auch ihre Schwester Claudia Lindner dabei. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck beobachtet derweil Friedrich Schmidhuber, Leiter der Salzburger Verkehrsabteilung, das dröhnende Geschehen: „Unser Motorrad-Sicherheitsprojekt findet nicht nur ein Mal im Jahr am Salzburgring statt, wir bieten so etwas, wenn auch im kleineren Rahmen gehalten, auch bis zu zehn Mal pro Jahr an.“
Die Beweggründe der Polizei erscheinen nachvollziehbar: Die Zahl der Motorradunfälle im Land soll nicht nur durch polizeiliche Überwachung, sondern auch durch solche Präventionsmaßnahmen reduziert werden.
„Seit Jahren gibt es einen kontinuierlichen Anstieg an Unfällen mit Motorradlenkern in der Altersgruppe 39 plus. Die Hauptunfallursachen in dieser Risikogruppe sind das fehlende Bewusstsein, dass Motorrad fahren nicht gleich Auto fahren ist, mangelnde Kenntnisse der Fahrphysik und fehlende Fahrpraxis“, bestätigt Peter Mühlbacher. Unter seiner E-Mail-Adresse können sich interessierte Zweiradlenker anmelden beziehungsweise informieren.
Wie effektiv sich solche Sicherheitstrainings bereits ausgewirkt haben, kann Friedrich Schmidhuber mit Zahlen unterstreichen: „Durch diese Maßnahmen ist ein signifikanter Rückgang von 333 Motorradunfällen im Jahr 2013 auf 267 im Jahr 2014 zu verzeichnen gewesen.“Und man sei auch stolz, dass dieses Polizeiprojekt in der Vorwoche den zweiten Platz bei der diesjährigen Verleihung des Verkehrssicherheitspreises – vergeben von Kuratorium für Verkehrssicherheit, Versicherungsverband und Gemeindebund – erhalten habe.
Doch wie „sattelfest“sind die 62 Motorradfahrer bei diesem ersten großen Sicherheitstraining tatsächlich? „Es sind schon einige Defizite vorhanden“, erklärt Mühlbacher. Gerade bei
„Nach so einem Training bin ich auch fit für die Straße.“