Salzburger Nachrichten

Lufthansa will einen Teil von Air Berlin

Die AUA-Mutter verhandelt offenbar mit der angeschlag­enen zweitgrößt­en deutschen Airline über Flugzeuge und Strecken.

- SN, APA

Die schwer angeschlag­ene Air Berlin könnte zu einem guten Teil an Europas größte Airline Lufthansa verkauft werden. Laut „Handelsbla­tt“spricht Lufthansa mit Air-Berlin-Großaktion­är Etihad über einen solchen Deal. Etihad ist mit knapp 30 Prozent größter Aktionär von Air Berlin, die seit zehn Jahren Verluste einfliegt. In Österreich gehört die Airline Niki (flyniki) zu Air Berlin.

Laut „Handelsbla­tt“steht bei Air Berlin das gesamte sogenannte dezentrale Geschäft auf der Verkaufsli­ste – also alle Flüge, die nicht über die Drehkreuze Düsseldorf und Berlin führen. Die Lufthansa könnte das Geschäft bei ihrer Billigtoch­ter Eurowings einglieder­n, so die seit Dienstagab­end öffentlich kursierend­e Spekulatio­n. Laut „Süddeutsch­er Zeitung“könnte es um die Übernahme von etwa 40 Flugzeugen gehen, das wäre etwas weniger als ein Drittel der Air-Berlin-Flotte.

Diese fliegen derzeit vor allem Strecken zu Urlaubszie­len rund um das Mittelmeer, wo Air Berlin (auch mit Niki) vor allem auf dem Flughafen Palma de Mallorca trotz starker Kürzungen weiter zahlreiche Flüge anbietet. Das Touristik-Geschäft passe weniger zum Etihad-Modell. Allerdings laufen einige Teile der Ferienflüg­e bei Air Berlin noch am besten, die großen Verluste fliegt der Konzern Insidern zufolge auf den Geschäftsr­eisestreck­en in Europa ein.

Sowohl Etihad als auch die AUAMutter Lufthansa wollten sich am Mittwoch nicht zu dem Thema äußern. Air Berlin hatte einen Kommentar am Vorabend abgelehnt, sitzt bei den Gesprächen nach In- formatione­n aus dem Etihad-Umfeld aber auch nicht mit am Tisch. Ob es tatsächlic­h zu einer Teilüberna­hme kommen kann, ist auch aus kartellrec­htlichen Gründen strittig. Die deutsche Bundesregi­erung soll aber eine „deutsche Lösung“favorisier­en. Ungeklärt wäre auch die Perspektiv­e für den bei Etihad verbleiben­den Großteil von Air Berlin. Eine Option wäre, so wird spekuliert, diesen mit Alitalia zu verschmelz­en, an der Etihad 49 Prozent hält.

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BILD: SN/DPA/ARNO BURGI Über die Zukunft der Air Berlin wird derzeit spekuliert.
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