Salzburg schraubt Erwartungen in die Höhe
Beim Sieg gegen Liepāja hat sich abermals Bernardo in den Blickpunkt gespielt.
SALZBURG. Fußballmeister Red Bull Salzburg hat in der Sommerpause kräftig eingekauft. Von den Neuen Munas Dabbur, Marc Rzatkowski, Henrik Gulbrandsen, Wanderson und Stefan Stangl kam am Dienstag beim 2:0-Auswärtssieg in der Champions-League-Qualifikation gegen Liepāja aber nur Stürmer Dabbur zum Einsatz. Gulbrandsen saß auf der Ersatzbank, Wanderson wegen einer fehlenden Freigabe aus Spanien gar nur auf der Tribüne. Rzatkowski und Stangl hatten die Reise nach Lettland überhaupt nicht mitgemacht.
Die Schlagzeilen schrieben andere. Der 21-jährige Bernardo etwa, der sich zum Saisonstart in Topform präsentiert und nur wenige Tage nach einem Tor beim 3:1 im ÖFB-Cup gegen Vorwärts Steyr seinen ersten Europacup-Treffer erzielte. Bernardo, der ursprünglich als Innenverteidiger von Red Bull Brasil gekommen war, glänzte nicht nur als Torschütze, sondern im defensiven Mittelfeld auch als Ersatzmann für den zu RB Leipzig abgewanderten Naby Keïta.
Trainer Óscar García wollte nach dem Aufstieg in die dritte Qualirunde keinen einzelnen Spieler hervorheben. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung aller meiner Spieler“, sagte der Spanier und meinte damit ohne Zweifel auch Diadie Samassekou, der wie schon im Hinspiel zu einem Kurzeinsatz gegen Liepāja kam. Der 20-Jährige aus Mali ist neben Bernardo der Shootingstar im Team von Red Bull Salzburg. „Er ist sicher einer der größten Gewinner der Vorbereitung“, sagte BullenSportchef Christoph Freund.
Es scheint fast so, als hätten Bernardo und Samassekou vorerst den mit vielen Vorschusslorbeeren ausgestatteten Ex-St.-Pauli-Profi Rzatkowski im zentralen Mittelfeld ausgestochen. „Wir machen uns bei den Neuen keinen Stress. Sie brauchen Zeit, um sich unserem Spielsystem anzupassen“, beruhigte Freund, der überzeugt ist: „Marc wird für Salzburg noch ein ganz wichtiger Spieler werden.“
Verärgert zeigte sich der Sportchef über die Posse um Flügelstürmer Wanderson. Noch immer fehlt die Freigabe von Primera-DivisiónAbsteiger Getafe. Was dahinter steckt, erklärt Freund wie folgt: „Er hatte bei Getafe einen längerfristigen Vertrag, jedoch mit einer Ausstiegsklausel im Fall eines Abstiegs des Vereins. Davon hat er Gebrauch gemacht, was man dort offenbar nicht akzeptieren will. Das ist sehr ärgerlich, weil wir mit ihm in dieser wichtigen Saisonphase geplant haben.“Freund hofft auf eine Freigabe bis spätestens 25. Juli, bis dahin hat die FIFA Wandersons Ex-Club Getafe ein Ultimatum gestellt.
Red Bull Salzburg bekommt es jetzt in der dritten Runde der Qualifikation zur Champions League mit Partizani Tirana zu tun. Die Albaner gewannen am Mittwoch in Budapest erst 3:1 im Elfmeterschießen. Dort wurde der Keeper Alban Hoxha zum Helden. Zunächst verwandelte er den ersten Penalty in Panenka-Manier selbst, dann wehrte er drei Versuche der Ungarn ab.