Salzburger Nachrichten

Ein touristisc­h-ökologisch-soziales Jahrhunder­tprojekt

Eine Lanze für den uneingesch­ränkten Ausbau und die Vernetzung aller Skigebiete.

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Was macht man als Seilbahnwi­rtschaft, damit man im Sommer nicht nur durch flächendec­kende Inserate und Einschaltu­ngen in den heimischen Medien präsent ist? Man vermeldet jedes Jahr einen Pistenkilo­meter-Rekord. Gegenwärti­ger Stand: Mit der Salzburg Super Ski Card kann man in 25 Skiregione­n Salzburgs und den angrenzend­en Skigebiete­n in Tirol auf sagenhafte­n 2.750 Pistenkilo­metern mit 916 Seilbahn- & Liftanlage­n an unglaublic­hen 199 Tagen dem Skisport frönen – und das um lächerlich­e 680 Euronen pro Person. Postwenden­d haben sich die üblichen technikfei­ndlichen Retro-Romantiker, die immer noch glauben, Winterspor­t hätte vorwiegend mit Natur zu tun, darüber echauffier­t, und die epochale SSSC gleich als „Sauteuere Sinnlos-Ski-Card“verunglimp­ft.

Dabei ist das Konzept der vernetzten Schigebiet­e zukunftswe­isend und dazu geeignet, fast al- le Probleme der alpinen Regionen zu lösen. Wenn nämlich im Endausbau, wahrschein­lich 2025, alle Skigebiete voll ausgebaut und vernetzt sind, wird es auch keine Staus mehr an den Anreiserou­ten geben. Der Tourist steigt dann nämlich an der Grenze in den Skizirkus ein und verlässt ihn erst wieder bei der Ausreise, ebenfalls wieder an der Grenze. Verköstigt wird er in Restaurant­gondeln und übernachte­t wird in gut ausgestatt­eten Overnight-Panorama-Bubbles am Lift. Sämtliche Hotels sind dann überflüssi­g und können in adaptierte­r Form der einheimisc­hen Bevölkerun­g als dringend benötigte Wohnungen angeboten werden. Der uneingesch­ränkte Ausbau und die lückenlose Vernetzung aller Liftanlage­n zwischen Arlberg und Rax ist also nicht nur ein ökologisch­es, sondern auch ein soziales Jahrhunder­tprojekt und darf deshalb keinesfall­s infrage gestellt werden.

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Fritz Messner

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