Ausflug in Welt des mobilen Parkens
In Salzburg wird überlegt, das Handyparken anzukurbeln und die Automaten abzuschaffen. Wie parkt man eigentlich mobil? Ein Versuch.
SALZBURG-STADT. Den Parkschein mit dem Handy lösen? Ja, man weiß, diese Möglichkeit besteht auch in Salzburg, aber irgendwo im Hinterkopf schlummert die Information, dass unter dem Strich mehr als die Parkgebühr zu bezahlen ist. Somit war Handyparken bisher kein Thema, schließlich stehen überall die Parkscheinautomaten.
Nun denn, zu Testzwecken starten wir den Versuch, die Welt des mobilen Parkens zu erkunden, und betreten selbige über die Internetseite WWW.MOBIL-PARKEN.AT. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, den Parkvorgang zu starten und zu beenden: mit einer Smartphone-App oder durch Anruf bzw. SMS an die Servicenummer des Betreibers.
Gleich sechs Anbieter buhlen um die Kunden in Salzburg. Und schon wird’s mühsam. Zwar erklärt jeder Anbieter auf seiner Homepage, dass Parken noch nie so einfach, schnell und unkompliziert war. Kompliziert ist jedoch der Vergleich, denn die verrechneten Gebühren und Tarife variieren je nach Unternehmen.
Achtung: Die SMS sind meist nicht im vertraglich vereinbarten Paket der Mobilfunkanbieter enthalten, sie kosten extra. Die Tabelle zum Tarifvergleich hilft nur bedingt. Einige Anbieter verlangen eine Grundgebühr, andere wiederum nicht, dafür ist pro Parkvorgang eine höhere Transaktionsgebühr zu bezahlen, die zusätzlich zum Parktarif anfällt.
Dann bleibt noch die Frage, ob man ein Guthaben aufs Handy lädt, mit Kreditkarte bezahlt oder einen Abbuchungsauftrag erteilt, der über einen Finanzdienstleister abgewickelt wird. Möchte man etwa in Salzburg das von A 1 angebotene „Handy Parken“nutzen, das in 29 österreichischen Städten möglich ist, bezahlt man über paybox. Abgerechnet wird über das Konto. Die Freischaltung kostet einmalig 9,90 Euro.
Auf den ersten Blick besticht das Angebot des deutschen Anbieters Mobile City: keine Grundgebühr und 12 Cent pro Parkvorgang. Sogar ohne Registrierung kann man demnach das Ticket lösen. Die Tücke liegt im Detail, denn besagte Transaktionsgebühr beträgt nur dann 12 Cent, wenn man registrierter Nutzer ist. Ohne Registrierung kostet die Gebühr 18 Cent. Und nun zum Kleingedruckten: In Städten mit mehreren Betreibern beträgt die Transaktionsgebühr für Nutzer ohne Registrierung 35 Cent.
Also doch ein Anbieter mit Registrierung. Wir entscheiden uns für das Basic-Modell für Privatkunden von „park Me“. Dahinter steht die Trafficpass Holding GmbH. Zu zahlen sind zusätzlich zum Parktarif 19 Cent pro Aktion. Um die jährliche Servicegebühr von 4,90 Euro für den Bankeinzug zu sparen, laden wir 30 Euro Guthaben auf das angegebene Konto. Mit dem Aktivierungslink langt auch die Parkvignette zum Ausdrucken ein. Was tun mit dem Stück Papier? Wir fragen beim Österreichischen Wachdienst nach, der auch das Handyparken kontrolliert: Die Plakette muss demnach an der Windschutzscheibe sichtbar angeklebt werden. Mit Tixo? Also doch besser die Plakette anfordern. Bei park Me kostet ein Stück 49 Cent.
Wir installieren die App und machen den ersten Parkversuch. Am Display wird der Standort mit den Tarifinformationen automatisch angezeigt. Dann auf Start gehen. Fehlanzeige. Das Guthaben ist noch nicht auf dem Konto. Den Rest also theoretisch. Eine Bestätigung langt ein. Vor Ablauf der Parkzeit kommt via App die Erinnerung, Das Ticket kann bei Bedarf verlängert werden.