Volkswagen erhält grünes Licht für US-Vergleich
Richter in Kalifornien genehmigt VW-Vorschlag im Abgasskandal, in Deutschland wird ermittelt.
Volkswagen hat im Mammut-Rechtsstreit um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen vorerst grünes Licht vom zuständigen Gericht für einen Milliardenvergleich mit Klägern in den USA erhalten. Richter Charles Breyer, bei dem Hunderte US-Zivilklagen gebündelt sind, gab am Dienstag in San Francisco seine vorläufige Zustimmung zu dem geplanten Kompromiss.
Der Wolfsburger Autobauer hatte sich im Juni mit Kunden und US-Behörden auf einen Vergleich über bis zu 14,7 Milliarden Dollar (13,4 Mrd Euro) geeinigt und den Vorschlag dem Gericht unterbreitet. Mit der Zahlung sollen die Zivilklagen in den USA beigelegt werden, ohne dass es zum Prozess kommt. Die Kläger haben nun 45 Tage (bis Mitte September) Zeit, den Vergleich anzunehmen. Der Kompromiss umfasst etwa 480.000 vom Abgasskandal betroffene Dieselwagen mit 2,0Liter-Motoren. Danach können die betroffenen Besitzer je nach Alter ihres Fahrzeugs Entschädigungen zwischen 5000 und 10.000 Dollar erhalten (rund 4500 bis 9000 Euro). Bei rund 85.000 Fahrzeugen mit größeren Motoren ist eine Einigung offen. In Deutschland hingegen weitete die Staatsanwaltschaft Braunschweig ihre Ermittlungen auf vier weitere Personen aus, es gibt bereits 21 Verdächtige. Außerdem prüft die Staatsanwaltschaft München einen Anfangsverdacht, ob auch die VW-Tochter Audi illegale Software eingesetzt hat.