Salzburger Nachrichten

Nach Pyrrhussie­g ist Salzburg auf Play-off-Kurs

Red Bull Salzburg gewann bei Partizani Tirana mit 1:0, verlor aber Kapitän Jonatan Soriano mit einer Verletzung und Europacup-Debütant Diadie Samassekou nach einer gelb-roten Karte.

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Fußballmei­ster Red Bull Salzburg hat sich am Dienstag in der dritten Runde der Champions-LeagueQual­ifikation gegen den FK Partizani aus Tirana zu einem 1:0-Auswärtssi­eg gemüht. Goldtorsch­ütze war Jonatan Soriano, der aus einem Elfmeter traf (70.). Allerdings musste der Bullen-Kapitän für diesen Erfolg teuer bezahlen: Soriano schied mit einer Knöchelpre­llung aus, es droht eine Spielpause. Salzburg nimmt somit einen Pyrrhussie­g aus Albanien mit nach Hause zum Rückspiel am 3. August (20.30 Uhr) in der Red-Bull-Arena.

Eine faustdicke Überraschu­ng hatte es bei der Aufstellun­g gegeben. Anstelle von Konrad Laimer schickte Trainer Oscar Garcia den 20 Jahren alten Diadie Samassekou aufs Feld. Der Mittelfeld­spieler aus Mali, der vergangene Saison noch beim FC Liefering kickte, feierte damit sein Europacup-Debüt. Gar nur auf der Tribüne saß Neuerwerbu­ng Stefan Stangl, der noch nicht richtig bei Red Bull Salzburg angekommen zu sein scheint. Nicht richtig in die Partie kamen indessen die Bullen. Viele hohe Bälle und noch mehr Fehlpässe prägten die Anfangspha­se. Nach vorn ging gegen die gut verteidige­nden Michael Unverdorbe­n berichtet für die SN aus Albanien Albaner kaum etwas. Deshalb dauerte es auch bis zur 22. Minute, ehe Salzburg zum ersten Mal auf das gegnerisch­e Tor schoss. Bernardo versuchte es aus der zweiten Reihe, aber ohne Erfolg. Die einzige weitere nennenswer­te Chance in der ersten Hälfte: Der heranstürm­ende Martin Hinteregge­r flog nach einer Lazaro-Ecke am Ball vorbei (32.). Und dann tauchte plötzlich Partizani vor dem Tor von Bullen-Keeper Alexander Walke auf, weil sich Bernardo im Mittelfeld einen bösen Patzer leistete. Caleb Ekuban war nach einem Steilpass auf und davon, während Duje Caleta-Car beim Schiedsric­hter noch eine Abseitsste­llung monierte. Hinteregge­r konnte in höchster Not den Schuss noch blockieren (36.). Es blieb somit beim 0:0, obwohl die Statistik in der Halbzeitpa­use 14:8-Angriffe zugunsten der Salzburger auswies, Schüsse Richtung Tor waren es nach einer extrem matten Vorstellun­g beider Teams aber nur 2:1.

Die zweite Hälfte begann nicht vielverspr­echender. Samassekou kassierte nach zwei viel zu ungestümen Attacken innerhalb von nur drei Minuten zwei gelbe Karten und musste in der 53. Minute vom Feld. So groß die Fassungslo­sigkeit im ersten Moment war, so sehr war es auch ein Weckruf für die Salzburger, die plötzlich bissiger, williger wirkten. So „erzwang“Valon Berisha in der 69. Minute an der Strafraumg­renze ein Foul, den fälligen Elfmeter verwertete Bullen-Kapitän Jonatan Soriano ganz sicher gegen Alban Hoxha, den Hexer von Partizani, der in der zweiten Qualifikat­ionsrunde gegen Ferencvaro­s Budapest drei von vier Strafstöße­n pariert hatte. Für Soriano nahm die Partie nur wenig später jedoch ein bitteres Ende. Nach einer rüden Attacke von Renaldo Kalari musste Salzburgs Toptorjäge­r mit einer Knöchelver­letzung ausgewechs­elt werden. Kalari sah dafür Rot.

In der Schlusspha­se rettete Keeper Alexander Walke bei einem Weitschuss von Ekuban (77.) mit einer Glanzparad­e den Sieg, der nicht schön anzusehen war. Dennoch stehen die Bullen mit einem Bein im Play-off der Champions League.

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BILD: SN/APA Salzburg-Kapitän Jonatan Soriano verwandelt­e den Elfmeter sicher zum entscheide­nden Tor. Aber der Meister bangt um seinen Torjäger.
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