Zwei Weltmeister gehen im Ennstal auf Oldie-Runde
Bevor die Langstrecken-WM nach Mexiko übersiedelt, steuern Porsche-Piloten und andere Stars Oldtimer im Ennstal.
Wenn das Ennstal Classic ruft – wie in dieser Woche –, dann sperren die Museen der großen Hersteller ihre Tore auf, und aktuelle und frühere Rennsporthelden machen sich auf den Weg. So auch Prominenz von Porsche: Langstrecken-Weltmeister und Ex-F1-Star Mark Webber reist heute, Mittwoch, über den Salzburg Airport zur Abendveranstaltung nach Pichlarn, Donnerstag und Freitag steuert der Nürburgring-Sieger vom Sonntag dann einen 718 RS 60 Spyder von 1960. Auch Teamkollege Neel Jani, Gewinner der 24 Stunden von Le Mans im Juni, ist mit Projektleiter Fritz Enzinger in einem 356 (1954) mit dabei – der Steirer passiert dabei auch seinen Heimatort Oberwölz. Und schließlich lassen sich auch GTWeltmeister Richard Lietz samt Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche die Ausfahrt, die längst Kultstatus hat, nicht entgehen. Für Webber, Jani und Lietz ist es einer der letzten Auftritte in Mitteleuropa, ehe die Langstrecken-WM (WEC) am 3. September in Mexiko die zweite Saisonhälfte beginnt. Weitere bekannte Namen im Ennstal: die Le-Mans-Haudegen Derek Bell (in einem Bentley) und Hans Stuck, Stirling Moss (bei der 22. Ennstal-Teilnahme in einem Jaguar XKC) und AC/DCFrontman Brian Johnson.
Mit viel Selbstvertrauen werden die Salzburger Dominik Kraihamer und Mathias Lauda in die zweite Saisonhälfte des WEC gehen: Auf dem Nürburgring gewannen sie jeweils ihre Klasse, wobei beide ihre Teams mit schnellsten Rundenzeiten voranbrachten. Kraihamer fuhr im Rebellion eine Runde Vorsprung auf das Schwesterauto mit Nick Heidfeld & Co. heraus, Lauda übernahm den Aston Martin in der GT-Am-Klasse von Paul Dalla Lana als Dritter und übergab als Führender mit 30 Sekunden Vorsprung an Pedro Lamy. „Das war heute wirklich nicht schlecht“, meinten beide erfreut.
Und WEC-Promotor Gérard Neveu verriet den SN: Wenn auf dem Red Bull Ring die Westspange wieder in Betrieb geht (und der Kurs damit deutlich länger wird), wäre ein WM-Lauf überlegenswert. Allerdings müsste der Kalender (derzeit nur vier Europarennen) erweitert werden.