Die ausgewogene innere Mitte
Sehr geehrter Herr Doron Rabinovici!
Danke für Ihre treffenden und unaufgeregten Worte (SN, 15. 7., S. 11). Wir Österreicher tun uns offensichtlich schwer, da die ausgewogene vernünftige Mitte zu finden, als eigenen Standpunkt. Selbst jene, die mit ihrer unumgänglichen geschichtlichen Vorbelastung im Reinen sind. Mein Vater hat in Wien mit den Kommunisten im Untergrund gekämpft, agitiert. Dann natürlich an allen Fronten. Selbst mir war bisher kein vernünftiger Zweck, dem dieses Gebäude zuzuführen wäre, eingefallen. Wie einfach jedoch! Nazis werden wohl kaum vor einem Spar-Supermarkt oder einem Kindergarten „gedenken“können. Harald Freunbichler Braunau und seine Einwohner keine Schuld daran trifft, dass Hitler hier geboren wurde – stimmt! Aber wir können das Haus nicht wegleugnen oder hoffen, dass es in Vergessenheit gerät. Nicht einmal ein Abriss würde daran etwas ändern! Ein verantwortungsbewusster Umgang damit ist die einzige Option.
Eine weitere Nutzung sollte unbedingt in diesem Sinne erfolgen. „Haus der Verantwortung“– viele Historiker aus der ganzen Welt könnten hier zusammenkommen. Für das Image Braunaus wäre das sehr positiv – weltweit! Es würden dann sicher auch viele Besucher nach Braunau kommen, die sich bis jetzt nicht dazu entschließen können, weil sie eben keine „Hitler-Touristen“sein wollen.
Letztlich wäre es also sogar von wirtschaftlichem Vorteil. Martin Simböck, schwanden. Warum soll das so ein Problem sein? Es wird sich in der Gesellschaft wohl rein gar nichts ändern, wenn Frauen aus einem anderen Kulturkreis Kopftücher tragen.
Anders ist es mit einer Burka. Ich als Staatsbürger möchte schon sehen, wer sich da bei uns aufhält. Für Exekutivorgane ist das noch viel wichtiger, keine Frage. Aber um ein gewöhnliches Kopftuch sollte man meines Erachtens nicht so viel Aufhebens machen, das ist wohl wie ein Streit um des Kaisers Bart, der nur Zoff, aber sonst nichts bringt. Die wirklichen Probleme liegen woanders. DI Josef Erbschwendtner schleifen? Man hat es zurückgegeben, warum? Um danach Millionen Euro Miete zu bezahlen. Den Besitzern wurde ein Goldesel vermacht. Wenn man die Miete seit Eurozeiten hochrechnet, 1,2 Mill. Euro, da ist der Zins der 30 Jahre davor nicht mitgerechnet. Und warum will man die Eigentümer jetzt nochmals entschädigen für ein Haus, das ihnen meiner Meinung nach nicht zusteht! Dieses Kapitel gehört ohne Verzögerung seitens der Republik abgeschlossen! Thomas Schreiber,