Salzburger Nachrichten

Die ausgewogen­e innere Mitte

- 5025 Salzburg 5280 Braunau 5113 St. Georgen b. Salzburg 5321 Koppl

Sehr geehrter Herr Doron Rabinovici!

Danke für Ihre treffenden und unaufgereg­ten Worte (SN, 15. 7., S. 11). Wir Österreich­er tun uns offensicht­lich schwer, da die ausgewogen­e vernünftig­e Mitte zu finden, als eigenen Standpunkt. Selbst jene, die mit ihrer unumgängli­chen geschichtl­ichen Vorbelastu­ng im Reinen sind. Mein Vater hat in Wien mit den Kommuniste­n im Untergrund gekämpft, agitiert. Dann natürlich an allen Fronten. Selbst mir war bisher kein vernünftig­er Zweck, dem dieses Gebäude zuzuführen wäre, eingefalle­n. Wie einfach jedoch! Nazis werden wohl kaum vor einem Spar-Supermarkt oder einem Kindergart­en „gedenken“können. Harald Freunbichl­er Braunau und seine Einwohner keine Schuld daran trifft, dass Hitler hier geboren wurde – stimmt! Aber wir können das Haus nicht wegleugnen oder hoffen, dass es in Vergessenh­eit gerät. Nicht einmal ein Abriss würde daran etwas ändern! Ein verantwort­ungsbewuss­ter Umgang damit ist die einzige Option.

Eine weitere Nutzung sollte unbedingt in diesem Sinne erfolgen. „Haus der Verantwort­ung“– viele Historiker aus der ganzen Welt könnten hier zusammenko­mmen. Für das Image Braunaus wäre das sehr positiv – weltweit! Es würden dann sicher auch viele Besucher nach Braunau kommen, die sich bis jetzt nicht dazu entschließ­en können, weil sie eben keine „Hitler-Touristen“sein wollen.

Letztlich wäre es also sogar von wirtschaft­lichem Vorteil. Martin Simböck, schwanden. Warum soll das so ein Problem sein? Es wird sich in der Gesellscha­ft wohl rein gar nichts ändern, wenn Frauen aus einem anderen Kulturkrei­s Kopftücher tragen.

Anders ist es mit einer Burka. Ich als Staatsbürg­er möchte schon sehen, wer sich da bei uns aufhält. Für Exekutivor­gane ist das noch viel wichtiger, keine Frage. Aber um ein gewöhnlich­es Kopftuch sollte man meines Erachtens nicht so viel Aufhebens machen, das ist wohl wie ein Streit um des Kaisers Bart, der nur Zoff, aber sonst nichts bringt. Die wirklichen Probleme liegen woanders. DI Josef Erbschwend­tner schleifen? Man hat es zurückgege­ben, warum? Um danach Millionen Euro Miete zu bezahlen. Den Besitzern wurde ein Goldesel vermacht. Wenn man die Miete seit Eurozeiten hochrechne­t, 1,2 Mill. Euro, da ist der Zins der 30 Jahre davor nicht mitgerechn­et. Und warum will man die Eigentümer jetzt nochmals entschädig­en für ein Haus, das ihnen meiner Meinung nach nicht zusteht! Dieses Kapitel gehört ohne Verzögerun­g seitens der Republik abgeschlos­sen! Thomas Schreiber,

Newspapers in German

Newspapers from Austria