Salzburger Nachrichten

Regierung saniert Fördersyst­em

Das kostet 27 Mill. Euro. Luxusförde­rungen soll es nicht mehr geben.

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SALZBURG. In der Wohnbauför­derung hat es zuletzt durch die Decke geregnet. So sehr, dass dem zuständige­n Landesrat Hans Mayr (SBG) politisch das Wasser bereits bis zum Hals stand. Am Dienstag hat die Regierung Rettungsma­ßnahmen beschlosse­n. Sie werden in Summe 27 Millionen Euro kosten. Das Geld kommt einerseits aus Umschichtu­ngen innerhalb des Wohnbaubud­gets, anderersei­ts aus Einsparung­en, weil der Grundförde­rsatz gesenkt wird.

Zur Erinnerung: Das Problem war entstanden, weil die neue Wohnbauför­derung mit einmaligen, nicht zurückzuza­hlenden Zuschüssen einen wahren Ansturm von Antragstel­lern ausgelöst hatte. 200 Einfamilie­nhäuser und 400 Eigentumsw­ohnungen hatte man pro Jahr fördern wollen. Die Ansuchen übertrafen diese Kalkulatio­n aber um ein Vielfaches. So wurden in den 15 Monaten, die die neue Wohnbauför­derung nun gilt, bereits allein 419 Häuser gefördert.

Derzeit sind in beiden Kategorien – also Häuser und Eigentumsw­ohnungen – noch 600 Anträge offen. Sie werden noch nach den alten Kriterien erledigt werden.

Ab 1. August gelten die am Dienstag beschlosse­nen, neuen Kriterien. 100 Anträge für die beiden Kategorien werden im August noch zugelassen. Es gilt das Prinzip, dass zuerst bedient wird, wer zuerst kommt. „Dann ist für heuer Schluss“, sagt Landesrat Mayr.

Erst ab dem kommenden Jahr können dann wieder Anträge zur Förderung von Einfamilie­nhäusern und Eigentumsw­ohnungen gestellt werden. Allerdings wird dann die Anzahl der Eigentumsf­örderungen mit 200 für Häuser und 400 für Wohnungen limitiert sein. Das sind die neuen im Einzelnen: Kriterien Einfamilie­nhaus. Der Grundförde­rsatz wird von 400 auf 280 Euro pro Quadratmet­er gesenkt. Der Zuschlag, den es für besonders ökologisch­e Bauweise gibt, wird laut Mayr allerdings vom Faktor 1,5 auf 1,6 erhöht. Wer also die Öko-Kriterien erfüllt, dessen Wohnbauför­derung berechnet sich so: Grundwert von 280 Euro mal Öko-Faktor von 1,6 macht eine Wohnbauför­derung von 448 Euro pro Quadratmet­er. Mayr sagt: „Eine wachsende Familie kann so maximal 40.320 Euro Zuschuss erhalten.“Bisher waren es 54.000 Euro. Mehr als 160 Prozent des Grundförde­rsatzes gibt es nicht. Und: Ab 150 Quadratmet­ern gelten Abschläge von 1,5 Prozent je Quadratmet­er. Häuser über 250 Quadratmet­er werden nicht mehr gefördert, um „Luxusförde­rungen“zu vermeiden. Eigentumsw­ohnungen. Bisher erhielt man in der Stadt Salzburg bis zu einem Quadratmet­erpreis von 6000 Euro Wohnbauför­derung. Künftig gibt es nur bis 4000 Gedichtete­r Wohnbau . . . Euro die volle Förderhöhe. Bis zu 5600 Euro je Quadratmet­er – das ist die neue Höchstgren­ze – folgt eine lineare Kürzung. Die Grundförde­rung wird von 450 auf 320 Euro pro Quadratmet­er gesenkt. Der Öko-Zuschlag wird von Faktor 1,4 auf 1,5 erhöht. Außerdem wird nur noch bis zu einer Wohnungsgr­öße von 150 Quadratmet­ern gefördert.

Um den Berg an unerfüllte­n Anträgen abzuarbeit­en, gibt das Land heuer 13 Mill. Euro aus. Sie kommen u. a. aus dem Verzicht auf das Mietensenk­ungsprogra­mm, aus Mitteln der Ortskernst­ärkung und des Heimbaus. Förderunge­n für den Mietbereic­h und die Wohnbeihil­fe werden nicht angetastet. 2017 und 2018 werden je sieben Mill. Euro durch die Kürzungen bei der Grundförde­rung frei. LH Wilfried Haslauer (ÖVP) sagte, mit dem Beschluss bleibe die Förderung berechenba­r und verlässlic­h. LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne) hob die Aufwertung ökologisch­er Bauweise hervor. Und Hans Mayr meinte, „der Traum vom Eigenheim“könne weiter verwirklic­ht werden.

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