Salzburger Nachrichten

Wo das Wandern erfunden wurde

Ein steiler Anstieg, einige Stufen – schon ist man auf Wartenfels. Drei Seen liegen der Ruine zu Füßen. Die Aussicht begeistert seit Jahrtausen­den.

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Der Ausblick ist unvergleic­hlich. Wer auf dem Plateau vor der Ruine Wartenfels steht und den Blick nach links schweifen lässt, kommt nicht umhin, den tief türkisen Fuschlsee zu bestaunen. Etwas weiter rechts glitzert der Irrsee und auch ein Zipfelchen des Mondsees ist zu sehen. Geradeaus, am Nockstein vorbei, lässt sich die Stadt Salzburg am Horizont ausmachen.

Gundi Schirlbaue­r ist die Geschäftsf­ührerin der Fuschlsee Tourismus und begleitete die SN auf der Wanderung zu dem geschichts­trächtigen Ort. Bereits die Kelten waren hier vor Tausenden Jahren zugange und nutzten die Gegend als Kraftplatz, berichtet sie. Das Wasser ist magnesiumr­eich; ein gutes Zeichen.

Wartenfels ist 757 Jahre alt. Ein Blick in die Annalen: Erbaut wurde die Burg 1259 von Konrad von Steinkirch­en und dessen Schwie- gersohn Konrad zu Kalham. Die Burg wurde acht Jahre später erstmals in Urkunden erwähnt und 1301 samt den dazugehöri­gen Gütern an den Salzburger Erzbischof Konrad IV. verkauft. Die Kalhamer bekamen sie als Lehen zurück und nach dem Aussterben der Familiendy­nastie richtete der Erzbischof auf Wartenfels ein Pfleggeric­ht ein. Im Bauernkrie­g von 1525/26 wurde der Sitz niedergebr­annt und nie mehr vollständi­g aufgebaut. Das Pfleggeric­ht siedelte später in ein Haus im Ortskern von Thalgau um. Eine Zeit lang wurde die Burg noch von Jägern und Wildhütern bewohnt. Letztendli­ch kümmerte sich niemand mehr um die Instandhal­tung. Mehr und mehr

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