Zukunftskonzept für Sport und Bewegung
Die Österreicher sind Bewegungsmuffel. Moderner Sportunterricht, Apps und Spielkonsolen könnten Abhilfe leisten.
Der durchschnittliche Steinzeitmensch legte rund 30 Kilometer pro Tag gehend oder laufend zurück. Noch vor rund einhundert Jahren machte der überwiegende Teil der Österreicher täglich etwa 15.000 Schritte. Im heutigen bewegungsreduzierten Alltags- und Berufsleben schaffen wir – auch hierzulande – nur mehr bescheidene 1000 Schritte!
Laut einer Eurobarometer-Studie sind die Menschen in Schweden, Finnland und Dänemark überdurchschnittlich sportlich aktiv. Die letzten Plätze im SportRanking belegen Griechenland, Italien und Bulgarien. Hierzulande üben nur vier von zehn Menschen wenigstens ein Mal pro Woche eine sportliche Aktivität aus. Damit liegt Österreich im EU-Vergleich bei der aktiven Sportausübung im unteren Mittelfeld, beim passiven Konsum des „Gladiatorensports“im Fernsehen dagegen im Spitzenfeld. Eigentlich sollten derartige Daten die Sport- und Gesundheitspolitiker auf Bundes- und Landesebene aufschrecken. Dies wäre allein schon aus volkswirtschaftlicher Sicht längst überfällig.
Denn die Kosten für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Haltungsschäden und Übergewicht steigen rasant an. Dabei müssten zwei zentrale Ziele im Vordergrund stehen: Gesundheitsorientierung und Erlebnisorientierung. Für eine an sport- lichen Spitzenleistungen interessierte Minderheit sind freilich auch Wettbewerbe wichtig.
Dieses sportpolitische Zukunftskonzept müsste das gesamte Spektrum der Angebote berücksichtigen, von der Modernisierung des schulischen Sportunterrichts über die Angebotsstruktur der Sportvereine und die Infrastruktur für die individuelle Sportausübung bis hin zu Sport-Apps am Smartphone sowie zu Spielkonsolen mit virtuellen Trainern für den Wohnzimmersport. Als Nebeneffekt gibt es vielleicht bei zukünftigen Olympischen Spielen mehr Medaillen für Österreich.