Salzburger Nachrichten

Rio war für viele Endstation

Österreich­s Team wird bei den Sommerspie­len 2020 grundlegen­d anders aussehen. Viele langjährig­e Sportler werden demnächst ihre Karrieren beenden. Umbruch auch im Segelteam.

- SN, APA

Mit dem Ende der Olympische­n Spiele in Rio de Janeiro gehen auch die Karrieren vieler heimischer Spitzenspo­rtler zu Ende. So werden die Judokämpfe­r Sabrina Filzmoser (36) und Ludwig Paischer (34) noch im Laufe des Jahres endgültig Abschied vom Leistungss­port nehmen. Nach ihrer enttäusche­nden Erstrunden­niederlage erklärte Filzmoser, dass sie nun etwas Abstand brauche. Ihr Herz hängt am Entwicklun­gsprojekt in Nepal und Bhutan. „Ich habe eine Lösung für das Leben danach“, sagte die Oberösterr­eicherin. „Ich bin zu alt. Es muss der Kopf mitspielen und der Körper. Als Sportler hat man ein Ablaufdatu­m“, meinte Paischer. Die 41-jährige Bogenschüt­zin Laurence Baldauff wird die Spiele 2020 in Tokio eher auch nicht mehr in Angriff nehmen. Flachwasse­r-Kanutin Yvonne Schuring (38) möchte die Verbandsne­uwahlen abwarten und erst im Winter über ihre sportliche Zukunft entscheide­n. Den letzten Marathon ihrer Karriere bestritten hat Andrea Mayr (36), ihr Fokus liegt auf dem Berglauf. „Aber ich habe gehört, dass Skibergste­igen wahrschein­lich olympisch wird. Das kann man noch mal ausprobier­en“, meinte die Ärztin.

Die letzten Sommerspie­le bestritt die 33-jährige Schwimmeri­n Jördis Steinegger. Die Beachvolle­yballer Clemens Doppler (35) und Alexander Horst (33) haben noch nicht entschiede­n, wie es weitergeht. Heim-WM 2017 in Wien, Olympia 2020 in Tokio – beides sind noch Optionen. Doppler deutete das Weitermach­en an. „Die Tendenz geht in Richtung Heim-WM.“

Turnerin Lisa Ecker ist erst 23, sie hat aber vor den Sommerspie­len angekündig­t, dass sie heuer ihre Karriere beenden und einen Beruf erlernen wird. Die Olympia-43. relativier­te diese Aussage in Rio aber etwas. Zu den ältesten Olympiatei­l- nehmern gehörten die Tischtenni­sspieler Liu Jia mit 34 und Robert Gardos mit 37 Jahren sowie die Tennisspie­ler Alexander Peya und Oliver Marach, die jeweils 36 sind und im Doppel Fünfte wurden. Fix ist nichts, denn Marach ist auf den Geschmack gekommen: „Das Jahr ist gut gelaufen, vielleicht spiele ich in vier Jahren noch.“

Ein Umbruch steht auch dem Segelteam, das mit acht Athleten in Rio war, bevor. Die routiniert­en 470er Matthias Schmid (35)/Florian Reichstädt­er (36) und die 49er Nico Delle Karth (32)/Nikolaus Resch (31) müssen abwarten, wie und ob es im Bundesheer für sie weitergehe­n wird und welche Bootsklass­en in Tokio 2020 olympisch sind.

„Abwarten, was beim Heer wird.“Nico Delle Karth, Segler

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria