Im Tauernhaus bleibt die Zeit nicht stehen
Auch auf 1631 Meter Seehöhe ist Komfort gefragt. Deshalb baut die Familie Geisler erstmals seit 1906 das Krimmler Tauernhaus groß um.
Eine halbe Autostunde hinter Krimml, tief im Achental, am Ende von Salzburg – für die Krimmler am Anfang von Salzburg – bietet das Krimmler Tauernhaus seit Jahrhunderten Unterkunft. 1389 wurde es erstmals als Beherbergungsbetrieb urkundlich erwähnt. Aber das Haus sei noch älter, sagt Friedl Geisler, der das Tauernhaus seit 1999 mit seiner Frau Gundi führt. „Messungen haben ergeben, dass einige Balken im Haus vor 1200 bis 1400 Jahren gefällt worden sind.“Der Handelsweg über den Krimmler Tauern bestand wohl schon vor 5000 Jahren.
Das Haus hat Geschichte gemacht. Etwa 1947, als hier Tausende Juden bei der Flucht über den Tauern nach Italien Station machten. Damals führte Friedls Großmutter Elisabeth das Haus. Es ist seit 1903 in Familienbesitz. „Mein Urgroßvater Simon Geisler hat es gekauft.“Der damalige Bürgermeister und spätere Nationalratsabgeordnete war ein vorausschauender Mann. Er sah, dass der Bergtourismus aufkam. 1906 stockte er das Haus von zwei auf vier Geschoße auf. 1919 baute er ein E-Werk mit vier Kilowatt Leistung.
Gundi und Friedl Geisler sind auch vorausschauende Leute. „Man muss jeden Tag dankbar sein, dass man gesund ist. Und dass bei uns vier Generationen unter einem Dach leben“, sagt der Wirt. Seine Eltern Adolf und Franziska und die vier Kinder helfen mit. Enkel sind auch schon da. Der älteste Sohn Simon will den Betrieb übernehmen. „Ohne Nachfolger hätten wir es nicht gemacht“, sagt Friedl Geisler. Er meint damit den 2,5 Mill. Euro teuren Ausbau, der die Zukunft als Familienbetrieb und Heim für vier Generationen sichern soll.
Die Alternative wäre gewesen, nur mehr eine Jausenstation zu betreiben, sagt Geisler. Bisher bestanden die rund 70 Schlafgelegenheiten großteils aus Lagern. Dazu gab es gemeinsame Waschräume. Geisler sagt, die Leute wollten nicht mehr in Lagern schlafen. „Wenn, dann nur für eine Nacht. Und der klassische Bergsteiger, der das macht, kommt nicht zu uns.“Deshalb