„Ihr seid Teil meiner Geschichte“
Stefan Ludwig Jahns feierte seine „Nach-Primiz“in Maria Kirchental.
ST. MARTIN BEI LOFER. Eine Menschenschlange wand sich durch den Mittelgang des „Pinzgauer Domes“, als dort am Sonntag der frischgeweihte Priester Stefan Ludwig Jahns (43) die Besucher segnete. Die Primiz, die erste heilige Messe, hatte er bereits in seiner burgenländischen Heimatgemeinde Kroatisch Minihof abgehalten. Weil ihm der Pinzgau am Herzen liegt, fand in der Wallfahrtskirche Maria Kirchental in St. Martin bei Lofer eine „Nach-Primiz“statt.
Von Unken bis Piesendorf waren die Nichten und Neffen, Tanten und Onkel, Cousinen und Cousins Jahns’ gekommen, ebenso waren zwei seiner Geschwister und selbstverständlich die Eltern aus Wien angereist. Jahns kommt aus einer engagierten Eishockeyfamilie: Onkel Adi war Sportlicher Leiter des EK Zell am See und führte das Hallenbad-Restaurant. Cousin Hans war in jungen Jahren ein Talent im österreichischen Nationalteam und ebenso Mitglied des EK Zell. „Ihr alle seid Teil meiner Geschichte und habt dazu beigetragen, dass ich heute hier in Dankbarkeit stehe“, sagte Jahns zu ihnen. Pater Anton Ringseisen und Pater Karl Unger feierten den Gottesdienst mit ihm. Der Singkreis Piesendorf mit Jahns’ Onkel Fritz als Mitglied sang auf der Empore.
Seine Mutter Maria, eine gerichtliche Dolmetscherin, stammt aus dem Burgenland. Vater Ludwig wurde in Lofer geboren und ist in Zell aufgewachsen. Der Versicherungsangestellte, der später in Wien seine Familie gründete, entstammt im Pinzgau einer großen Familie mit sechs Geschwistern. Sein Sohn Stefan, nun frisch geweiht, wollte mit 14 Jahren Jurist werden. Er studierte und arbeitete zehn Jahre lang als Rechtsanwalt in Wien. In dieser Zeit begann er, sich tiefer mit seinem Glauben auseinanderzusetzen, und gelangte zur klaren Erkenntnis, „dass Jesus eine unumstößliche Realität ist und ich darauf Antwort geben muss“. Jahns studierte Theologie in Wien und wurde am 29. Juni im Eisenstädter Dom zum Priester geweiht. Der 43-Jährige wird ab September als Kaplan in Stinatz und Litzelsdorf im Burgenland beginnen.