Alternative kommen in Fahrt
Die E-Mobile ziehen dabei an Hybrid und Erdgas vorbei.
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2016 wurden in Österreich um knapp 40 Prozent mehr Neuwagen mit alternativen Antrieben zugelassen – wenngleich ausgehend von einem noch sehr niedrigen Niveau. Konkret waren es weniger als 5000 Autos von insgesamt 198.000, das bedeutet einen Marktanteil von gerade einmal zwei Prozent für Elektro-, Hybrid - und Erdgasantriebe zusammen (2015 waren es von Jänner bis Juli weniger als 3500 gewesen).
Die Tendenz ist dabei eindeutig: E-Mobile überflügeln bei der Entwicklung Hybrid (Mischform zwischen Verbrennungsmotor und Elektroantrieb) sowie Erdgas klar.
„Die Zulassungszahlen entwickeln sich“, hieß es diese Woche auch beim Testtag von Volkswagen beim Golfclub am Mondsee. Dort wurde unter anderem der neue Passat GTE (ein Plug-in Hybrid, der kombiniert eine Systemleistung von 160 kW/218 PS auf den Asphalt bringt) präsentiert (SN-Test vom 13. August). Die Zahl der reinen Elektroautos steigert sich zunehmend – im Vergleichszeitraum Jänner bis Juli 2015 waren es noch 953 Neuwagen, heuer mit bereits 2232 fast zweieinhalb Mal so viele. Bis 2025 plant VW 30 neue E-Modelle, schon im Frühjahr 2017 kommt ein Golf mit 300 statt 190 Kilometern Reichweite.
Bei den Hybridfahrzeugen gibt es auch zweistellige Steigerungen, neu zugelassen wurden heuer 2238 Fahrzeuge in den ersten sieben Monaten. Autos mit Erdgasantrieb fielen in den vergangenen beiden Jahren dagegen klar zurück, konkret um fast ein Drittel auf weniger als 500 Fahrzeuge von Jänner bis Juli.
Zurückgeführt wird die unterschiedliche Entwicklung auch auf die ungleiche Behandlung der Alternativantriebe durch den Staat – Stichwort Vorsteuerabzug und NoVA. Die Regierung bevorzugt klar Elektroautos für Firmen. „Erdgas wird immer noch unterschätzt“, sagte eine Sprecherin. Trotz ausgereifter Technologie und passabel ausgebauten Tankstellennetzes gebe es viele Vorbehalte. Dagegen positioniert Volkswagen seinen Caddy TGI mit 1,4-Liter-Aggregat und 81 kW/110 PS als besonders sparsamen Stadtlieferwagen – wobei die Variante mit größerem Tank locker eine Reichweite von weit über 500 Kilometern erzielt.