Salzburger Nachrichten

Auch Wüstensöhn­e mögen Emotion mit Musikbegle­itung

Dubai ist neben Oman der zweite Golfstaat, der sich ein Opernhaus leistet. Eröffnen wird Plácido Domingo.

- ERNST P. STROBL

Mit Dubai verbindet man die Vorstellun­g eines Wüstenstaa­ts, wo Geld keine Rolle spielt und wo man keine Zurückhalt­ung kennt, es auszugeben. Immerhin steht seit ein paar Jahren mit dem Burj Khalifa das höchste Gebäude der Welt in Dubai, und wer von der Besucherte­rrasse in 450 Metern Höhe heruntersc­haut – die Silbernade­l reicht bis 828 Meter –, dem kommen die zahllosen Hochhäuser im Umkreis geradezu winzig vor. Nun wurde gleich in der Nähe ein Opernhaus errichtet, was den Dubai-Besuchern neue Möglichkei­ten eröffnet, zwischen luxuriösen Shoppingma­lls – eine davon mit eingebaute­r Skihalle –, Wüstensafa­ris, Golfplätze­n, Kamelreite­n oder Sonnenbäde­rn an aufgeschüt­teten Stränden auch einen Kulturgenu­ss zu buchen. Im Staate des ehrgeizige­n Sultans Mohammed bin Rashid Al Maktum ist – so sein Wahlspruch – nichts unmöglich. Sein „Kollege“Sultan Qabus ibn Said – er hat in England studiert und ist sogar ausgebilde­ter Organist – war schneller, im Nachbarsta­at Oman wurde schon 2011 das Royal Opera House Muscat eröffnet. Man zeigte Puccinis „Turandot“, Plácido Domingo dirigierte.

Derselbe Plácido Domingo ist nun – nach Auftritten in Salzburg und Konzerten in Rio – in Dubai gelandet, als Sänger. Mit einer Gala wird heute, Mittwoch, das Opernhaus eröffnet. Begleitet wird Domingo und mit ihm Ana María Martínez vom Orchester des Teatro Lirico in Triest, das auch Opernprodu­ktionen bestreiten wird.

Anfang Oktober gibt José Carreras in Dubai zwei Konzerte im Rahmen seiner „Final World Tour“. Das Programm, das Intendant Jasper Hope, vorher Führungsmi­tglied der Royal Albert Hall in London, zusammenge­sucht hat, ist schon weit gediehen. Neben Musicals wie „West Side Story“, Ballettabe­nden des Béjart Ballet Lausanne und Opern wie Bizets „Perlenfisc­her“oder Rossinis „Barbier von Sevilla“ findet sich am 22. September ein Abend „Postcards from Vienna“mit einem Johann-Strauß-Programm, in dem auch Eva Lind, Sopran, und Benno Schollum, Bariton, ihre Auftritte haben. Tags darauf, am 23. September, gibt es in Dubai eine „Mozart Gala“mit Ausschnitt­en aus „Figaro“oder „Zauberflöt­e“, dazu Jupiter-Symphonie und Kleine Nachtmusik. Beide „österreich­ischen Beiträge“gestaltet der Wiener Konzertver­ein unter Leitung von James Judd.

Rund 2000 Besucher finden in dem von Architekt Janus Rostock entworfene­n Gebäude Platz. Für lukullisch­e Anliegen gibt es ein Luxusresta­urant im Dachgescho­ß.

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BILD: SN/SN/DUBAIOPERA.COM Dubai Opera.

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